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Eine Frühlingsbraut für den Vagabunden?Overlay E-Book Reader

Eine Frühlingsbraut für den Vagabunden?

Anne Gracie; Anne Gracie

E-Book (EPUB)
2020 CORA Verlag
Auflage: 1. Auflage
400 Seiten
ISBN: 978-3-7337-4922-4

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Kurztext / Annotation

Ich werde eine gute Partie machen, schwört Jane sich nach ihrer Kindheit in bitterer Armut. Der Antrag des vermögenden Lord Cambury verspricht ihr die ersehnte Sicherheit - auch ohne Liebe. Doch ausgerechnet da appelliert ein zugelaufener kleiner Hund an ihr weiches Herz, wodurch sie die Bekanntschaft eines verwegenen hochgewachsenen Vagabunden macht! Zachary Black ist alles, was Jane nicht will. Doch seine Berührungen lassen sie erbeben; seine geraubten Küsse sind überaus erregend. Selbst als sie erfährt, dass Zachary unter Mordverdacht steht, gibt sie für diesen geheimnisvollen Verführer mutig ihren adligen Verlobten auf ...



Schon als junges Mädchen begeisterte sich Anne Gracie für die Romane von Georgette Heyer - für sie die perfekte Mischung aus Geschichte, Romantik und Humor. Geschichte generell, aber auch die Geschichte ihrer eigenen Familie ist Inspirationsquelle für Anne, deren erster Roman für den RITA Award in der Kategorie beste Erstveröffentlichung nominiert war. Ihr Urgroßvater, ein Seemann, ging Ende des 19. Jahrhunderts in Australien an Land und blieb dann für immer weil er sich dort in ein Mädchen verliebt hatte, das er später heiratete. Anne selbst lebt in Melbourne in einem kleinen Holzhaus und widmet sich in ihrer Freizeit der Imkerei. Zudem unterrichtet sie an einem College Englisch um so ihre Liebe zur englischen Literatur weiterzugeben und in einem Programm zur Bekämpfung des Analphabetentums erteilt sie Erwachsenen Unterricht. Das Faszinierendste am Schreiben ist für Anne die Entstehung der Charaktere und die Entwicklung ihrer Leben. Oft wacht sie mitten in der Nacht auf und hat eine bestimmte Szene im Kopf, die dann häufig der Beginn des nächsten Romans ist.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1. KAPITEL

"Es gibt nun mal nicht so viele reiche Männer auf der Welt wie hübsche Frauen, die einen reichen Mann verdient hätten."

Jane Austen, "Mansfield Park"

Mayfair London, März 1817

Das war reizend von dir, Abby, vielen Dank." Jane drückte ihrer Schwester liebevoll den Arm, während sie untergehakt über den Berkeley Square spazierten. "Ich kann nicht glauben, dass ich achtzehn Jahre alt werden musste, um festzustellen, wie Eiscreme schmeckt."

Abby lachte. "In den letzten paar Monaten hast du jedenfalls aufgeholt. Gibt es irgendeine Sorte bei Gunter's, die du noch nicht probiert hast?"

"Nein", bekannte Jane. "Aber ich habe noch immer nicht entschieden, welche ich am liebsten mag."

Abby hob belustigt die Brauen. "Dabei ist noch nicht mal Sommer." Genau genommen war es noch nicht mal richtig Frühling. Die Bäume, die den Platz säumten, fingen gerade erst an auszuschlagen, und ein paar vereinzelte Gruppen Schneeglöckchen streckten die Köpfe aus der Erde.

"Unabhängig von der Eiscreme ist es so schön, mal wieder miteinander zu plaudern, nur wir beide." Wieder drückte Jane ihrer älteren Schwester den Arm. "Du weißt, dass ich Damaris und Daisy liebe, aber manchmal ..."

Abby nickte. "Manchmal brauchst du einfach deine Schwester. So geht es mir auch." Sie schwieg kurz, dann blieb sie stehen und schaute Jane aufmerksam an. "Bist du aufgeregt wegen deiner Saison? Bis zu deinem ersten Ball dauert es doch nur noch ungefähr zehn Tage, oder?"

"Vierzehn", berichtigte Jane. "Und nein, ich bin nicht aufgeregt. Nicht richtig." Sie schüttelte den Kopf. "Nun ja, auf gute Art aufgeregt. Wenn du's genau wissen willst: Ich kann es kaum erwarten. All diese Jahre im Pillbury-Heim, wo es nur Gewänder aus grauem oder braunem Serge gab, hätte ich mir nie träumen lassen - oder vielmehr, ich konnte nur davon träumen -, zu Partys und Bälle eingeladen zu werden, hübsche Kleider zu tragen, bis in die Morgenstunden zu tanzen, ins Theater und auf Konzerte und zu Picknicks zu gehen, so wie Mama früher. Doch ich habe in Wahrheit nie daran geglaubt, dass es tatsächlich eines Tages dazu kommen würde." Sie umarmte ihre Schwester und drehte sich dann einmal fröhlich im Kreis. "Es ist so spannend, Abby. Ich bin ja so glücklich."

"Wir können uns alle glücklich schätzen", erwiderte Abby ernst. "Jede von uns. Wenn Lady Beatrice nicht gewesen wäre ..."

"Ich weiß. Aber sie besteht darauf, dass wir sie gerettet haben, was ja in gewisser Weise auch stimmt. Und ehrlich, Abby, sie genießt das Ganze ebenso wie wir. Sie könnte nicht entzückter sein, wenn wir ihre echten Nichten wären."

"Nur gut, dass ich ihren Neffen geheiratet habe." Abby lachte. "Dadurch wird es ja beinahe wahr."

"Unsinn! Deine Heirat mit Max hat nichts damit zu tun. Wenn ich Nichten will, dann kriege ich sie verflixt noch mal auch!'", ahmte Jane Lady Beatrice nach. Es war eine exzellente Imitation, und beide Mädchen mussten lachen.

Abby hakte sich wieder bei Jane unter, und sie gingen weiter. "Oh Jane, ich bin so glücklich. Glücklicher als ich je für möglich gehalten hätte. Du hast keine Ahnung. Die Ehe ist ..." Sie seufzte verzückt auf und errötete dann. "Aber das findest du schon bald heraus. Du wirst einen gut aussehenden jungen Mann treffen - vielleicht sogar schon auf dem Ball nächste Woche -, und dich bis über beide Ohren in ihn ..."

"Glaubst du, dass Damaris und Freddy schon in der Stadt sind?"

Abby warf ihrer Schwester einen scharfen Blick zu, akzeptierte aber den abrupten Themenwechsel. "In ihrem letzten Brief schrieb Damaris, dass sie voraussichtlich heute oder morgen eintreffen, es könnte also sein."

"Oh, gut. Ich kann es kaum erwarten, sie wiederzusehen. Ihre Briefe aus Venedig enthielten so wundervolle Zeichnungen - es scheint ein geradezu magischer Ort zu sein. Ich frage