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G. F. Unger Tom Prox & Pete -21

Cowboystreiche | G. F. Unger

E-Book (EPUB)
2020 Bastei Entertainment
Auflage: 1. Auflage
64 Seiten; ab 16 Jahre
ISBN: 978-3-7517-0079-5

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€ 1,99

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  • Als E-BOOK (EPUB) erhältlich
Kurztext / Annotation

Auf der Herz-Ranch lungern die Cowboys schon eine Weile vor dem Schlafhaus herum und warten auf Jubal Lister, der die Post von Bluetown holt.
Es ist später Nachmittag, als der junge Cowboy in den Ranchhof einreitet. Er hält auf die Gruppe seiner Kameraden zu und ruft schon von weitem: 'Die Schulfräuleins geben einen Ball!'
Der lange Vormann Charly Skinner kommt über den Hof. Vor ihm zügelt Jubal seinen Rotscheck und nimmt den Postsack vom Sattelhorn. Während Charly mit der Post zum Büro geht, bleibt Jubal im Sattel und blickt grinsend auf seine Kameraden, die ihn umringen und mit Fragen überfallen.
'Wann findet der Ball statt, Jube?', ruft Little Egg, der kleine Cowboy mit dem Eierkopf.
'Morgen!', erwidert Jubal strahlend. 'Im neuen Schulhaus vor der Stadt! Es soll durch eine besondere Festlichkeit eingeweiht werden.'



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Er fährt fort: »Ein paar Honoratioren werden Reden schwingen. Dann wird Kaffee getrunken. Anschließend führen die Schulkinder ein Theaterstück auf. Es dreht sich um einen Freiheitshelden, der in Europa, in der Schweiz, einen mächtigen Wirbel gemacht hat. Und nach dem Theater findet der Ball statt. Alle Eltern und Ranchhands sind eingeladen. Das soll ich euch bestellen. Unter der Briefpost ist noch 'ne schriftliche Einladung.«

»Heiliger Rauch!«, brüllt Blinky, der hübsche, als Schürzenjäger verrufene Reiter. »Shorty, du musst mir noch die Haare schneiden!«

»Mir auch! Mir auch!«, rufen andere sofort.

»Und ich muss mir noch das gute Hemd waschen!«, erregt sich Little Egg.

»Zur Hölle! Ich habe mir gestern einen Zahn ziehen lassen und muss mit 'ner hässlichen Zahnlücke zum Tanz gehen!«, murrt Len und spuckt aus.

»Du kannst für mich Herdenwache reiten, da brauchst du nicht zum Ball!«, schlägt Lin vor.

»Ich kann dir mal sagen, wie spät es um halb acht ist«, zischt Len unfreundlich.

Inzwischen hat Charly Skinner, der Vormann, die Post sortiert und kommt mit den Briefen der Cowboys aus dem Büro. »By Gosh, ihr habt einen Briefwechsel wie ein übergeschnapptes Mädchenpensionat!«, knurrt er. »Ich glaube, ihr habt es hier zu gut! Zu wenig Arbeit! Früher konnte ein Reiter nicht alle Wochen zwei oder drei Briefe schreiben und...«

»Früher konnten manche Leute überhaupt nicht schreiben!«, ruft der kleine krummbeinige Shorty dazwischen. »Und früher hatten manche Leute noch nicht mal Knöpfe an den Hosen!«

Jim Chester und Dick Hanson, die auf der Veranda gesessen hatten, kommen langsam über den Ranchhof geschleudert.

»Ich wette«, sagt der athletische Dick gerade, »dass ich keine Post habe. Wer soll mir denn schon schreiben, mir, dem armen Cowboy, der keine Liebe kennt und...«

»Deine Braut in Lucky Camp«, meint Jim grinsend.

»Ach, die...«, beginnt Dick wehmütig, doch da wendet sich Charly zu ihm um und winkt mit einem Brief. Dick bekommt große Augen, denn es ist ein rosafarbener Brief. Er hat den letzten vor drei Monaten erhalten - und ihn noch nicht beantwortet.

Er achtet gar nicht mehr auf den Wirbel, den seine Kameraden um ihn herum veranstalten - er nimmt den Brief und zieht sich in eine einsame Ecke zurück. Hinter dem Küchenhaus lehnt er sich an die Wand, öffnet den Brief und liest im letzten Licht des Tages die wenigen Zeilen:

»Lieber Dick!

Wenn ich nicht wüsste, dass du in manchen Dingen dickfelliger als ein richtiger Elefant bist, würde ich schon längst böse auf dich sein. Zum Glück habe ich jedoch damals durch deine dicke Haut (Fell) in dein Herz schauen dürfen - und mich in dich verliebt. Du bist auch der einzige Mann, der mir den Popo verhauen hat, damals, als ich den Sprengwagen nach Lucky Camp fuhr.

Ich bin mir also immer noch deiner Liebe gewiss, obwohl du mir meist nur Ansichtskarten schreibst und immer nur anfragst, ob ich schon kochen gelernt hätte.

Du lieber Büffel, ich habe es gelernt! Und nun komme ich mit meinem Vater und Bruder Jerry nach Bluetown. Ich will für immer im Blue-Mountain-Valley bleiben, von dem uns Billy und Jim damals so viele Dinge erzählt haben.

Alles andere erzähle ich dir, wenn ich von dir abgeholt werde - vom Bahnhof natürlich!

Kuss!

Deine Patricia«

Langsam, ganz langsam, als müsste er jedes Wort mühsam buchstabieren, liest Dick diese Zeilen.

Und dann starrt er auf den Misthaufen und wischt sich mit zitternder Hand über das schwitzende Gesicht.

»Oha! Oha! Mann, o Mann! Sie kommt! Sie kommt wirklich und hat inzwischen kochen gelernt! Ich liebe sie natürlich und wünsche mir kein anderes Mädel zur Frau. Aber, aber, aber, dadadas kommt doch überraschend. Ich wette, dass es kein Jahr mehr dauert, bis ich verheiratet bin.«

Di