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Der verbotene LiebesbriefOverlay E-Book Reader

Der verbotene Liebesbrief

Roman | Lucinda Riley

E-Book (EPUB)
2017 Goldmann Verlag
704 Seiten
ISBN: 978-3-641-17427-9

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Kurztext / Annotation
Als der berühmte Schauspieler Sir James Harrison in London stirbt, trauert das ganze Land. Die junge Journalistin Joanna Haslam soll in der Presse von dem großen Ereignis berichten und wohnt der Trauerfeier bei. Wenig später erhält sie von einer alten Dame, die ihr dort begegnet ist, einen Umschlag mit alten Dokumenten - darunter auch einen Liebesbrief voller mysteriöser Andeutungen. Doch wer waren die beiden Liebenden, und in welch dramatischen Umständen waren sie miteinander verstrickt? Joannas Neugier ist geweckt, und sie beginnt zu recherchieren. Noch kann sie nicht ahnen, dass sie sich damit auf eine Mission begibt, die nicht nur äußerst gefährlich ist, sondern auch ihr Herz in Aufruhr versetzt - denn Marcus Harrison, der Enkel von Sir James Harrison, ist ein ebenso charismatischer wie undurchschaubarer Mann ...

Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebte es zu reisen und war nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentrierte sich Lucinda Riley ganz auf das Schreiben - und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stand jedes ihrer Bücher an der Spitze der internationalen Bestsellerlisten, allein die Romane der »Sieben-Schwestern«-Serie wurden weltweit bisher 30 Millionen Mal verkauft. Lucinda Riley lebte mit ihrem Mann und ihren vier Kindern im englischen Norfolk und in West Cork, Irland. Sie verstarb im Juni 2021.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1

London

5. Januar 1996

Keuchend und mit rasselnder Lunge rannte Joanna Haslam durch Covent Garden. Immer wieder musste sie Touristen und Grüppchen von Schulkindern ausweichen und hätte mit ihrem Rucksack über der Schulter fast einen Straßenmusiker umgerissen. Sie erreichte die Bedford Street, als gerade eine Limousine vor dem schmiedeeisernen Tor zur St. Paul's Church anhielt. Fotografen drängten sich um den Wagen, als der Chauffeur ausstieg und den Verschlag öffnete.

Verdammt! Verdammt!

Mit letzter Kraft sprintete Joanna die wenigen Meter zum Tor und über den gepflasterten Innenhof; die Uhr an der roten Ziegelfassade der Kirche bestätigte ihr, dass sie zu spät kam. Während sie auf den Eingang zusteuerte, ließ sie den Blick über die Schar der Paparazzi schweifen. Steve, ihr Fotograf, hatte tatsächlich einen Logenplatz hoch oben auf den Stufen ergattert. Sie winkte ihm zu, er wünschte ihr mit dem Daumen nach oben viel Glück, und sie zwängte sich durch das Gedränge der Fotografen, die die berühmte Persönlichkeit aus der Limousine umlagerten. Beim Betreten der Kirche sah sie im Schein der von der hohen Decke hängenden Lüster, dass die Kirchenbänke voll besetzt waren. Im Hintergrund spielte feierliche Orgelmusik.

Nachdem sie dem Kirchendiener ihren Presseausweis gezeigt und einmal tief durchgeatmet hatte, ließ sie sich dankbar auf die hinterste Kirchenbank sinken und durchwühlte ihren Rucksack nach Stift und Notizblock. Mit jedem japsenden Atemzug hoben und senkten sich ihre Schultern.

Trotz der eisigen Kälte, die in der Kirche herrschte, stand ihr der Schweiß auf der Stirn, der Rollkragen des schwarzen Wollpullovers, den sie hastig übergestreift hatte, klebte ihr auf der Haut. Sie putzte sich die laufende Nase, fuhr sich durch die zerzausten langen, dunklen Haare, lehnte sich zurück und versuchte, ruhig durchzuatmen.

Das Jahr hatte so verheißungsvoll begonnen, aber jetzt, nur wenige Tage später, hatte sie das Gefühl, als wäre sie ohne jede Vorwarnung von der Aussichtsplattform des Empire State Building geschleudert worden.

Der Grund dafür war Matthew, ihre große Liebe - oder vielmehr, seit gestern, ihre große Ex-Liebe.

Joanna biss sich auf die Unterlippe, damit sie nicht wieder in Tränen ausbrach, und machte einen langen Hals, um einen Blick auf die Kirchenbänke direkt vor dem Altar zu erhaschen. Mit Erleichterung stellte sie fest, dass die Angehörigen noch nicht eingetroffen waren. Als sie sich zur Kirchentür umdrehte, sah sie die Paparazzi warten, die draußen rauchten und an ihren Objektiven herumfummelten. Vor ihr rutschten die Trauergäste unruhig auf den unbequemen Holzbänken hin und her und tuschelten mit ihren Sitznachbarn. Joanna warf einen prüfenden Blick über die Versammelten, bemüht, die bekanntesten zu entdecken, damit sie deren Namen in ihren Artikel einfließen lassen konnte. Allerdings war es nicht leicht, die Personen von hinten zu erkennen, zumal die meisten grau- oder weißhaarig waren. Während Joanna die Namen in ihren Notizblock kritzelte, kamen ihr wieder Bilder des vergangenen Tags in den Sinn ...

Gestern Nachmittag hatte Matthew bei ihr in Crouch End unerwartet vor der Wohnungstür gestanden. Weihnachten und Neujahr hatten sie gemeinsam gefeiert und waren dann übereingekommen, noch ein paar ruhige Tage getrennt zu verbringen, jeder in seiner eigenen Wohnung, bevor es wieder mit der Arbeit losging. Zu ihrem Leidwesen hatte sie sich aber die scheußlichste Erkältung seit Jahren eingefangen und Matthew bei seinem Überraschungsbesuch daher in einem uralten Pyjama empfangen, mit Ringelsocken an den Füßen und ihrer Pu-der-Bär-Wärmflasche im Arm.

Sie hatte sofort gewusst, dass etwas nicht stimmte. Er war gleich hinter der Tür stehen geblieben und hatte es abgelehnt, den Mantel auszuziehen. Sein Blick war hin und her geschossen und hatte sich auf alles Mögliche gerichtet, nur nicht auf sie.

Dan