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Die PerlenschwesterOverlay E-Book Reader

Die Perlenschwester

Roman | Lucinda Riley

E-Book (EPUB)
2017 Goldmann Verlag; Macmillan
720 Seiten
ISBN: 978-3-641-20192-0

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Kurztext / Annotation
Die große Saga von Bestsellerautorin Lucinda Riley.
Wie auch ihre Schwestern ist CeCe d'Aplièse ein Adoptivkind mit unbekannter Herkunft. Als ihr Vater stirbt, hinterlässt er einen Hinweis auf ihre Vorgeschichte - sie soll in Australien die Spur einer gewissen Kitty Mercer ausfindig machen. Während ihrer Reise dorthin fällt CeCe durch einen geheimnisvollen Mann Kittys Biografie in die Hände, eine Schottin, die vor über hundert Jahren nach Australien kam und den Perlenhandel zu ungeahnter Blüte brachte. CeCe fliegt nach Down Under, um den verschlungenen Pfaden von Kittys Schicksal zu folgen. Und taucht dabei ein in die magische Kunst der Aborigines, die ihr den Weg weist ins Herz ihrer eigenen Geschichte ...

Der vierte Band aus der Bestseller-Serie um die sieben Schwestern.

Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebte es zu reisen und war nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentrierte sich Lucinda Riley ganz auf das Schreiben - und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stand jedes ihrer Bücher an der Spitze der internationalen Bestsellerlisten, allein die Romane der »Sieben-Schwestern«-Serie wurden weltweit bisher 30 Millionen Mal verkauft. Lucinda Riley lebte mit ihrem Mann und ihren vier Kindern im englischen Norfolk und in West Cork, Irland. Sie verstarb im Juni 2021.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

I

Nie werde ich vergessen, wo ich war und was ich tat, als ich hörte, dass mein Vater gestorben war, dachte ich, als ich durchs Fenster in die schwarze Nacht hinausschaute. Unter mir sah ich eine kleine Ansammlung funkelnder Lichter, die auf menschliche Behausungen hinwiesen, jede mit einem eigenen Leben, einer eigenen Familie und eigenen Freunden ...

Was ich alles nicht mehr zu haben glaubte.

Fast war mir, als würde die Welt auf dem Kopf stehen, denn die Lichter da unten wirkten wie weniger leuchtende Abbilder der Sterne über mir. Einer meiner Lehrer an der Kunstakademie hatte mir einmal erklärt, ich würde malen, als könnte ich nicht sehen, was sich vor meiner Nase befinde. Er hatte recht gehabt. Das konnte ich tatsächlich nicht. Die Bilder waren in meinem Kopf, nicht in der Realität. Und obwohl sie oft nicht die Form von Tieren, Steinen oder Menschen hatten, mussten sie heraus.

Zum Beispiel das Zeug, das ich von Schrottplätzen in ganz London zusammengesammelt hatte und das jetzt in dem Atelier in meiner Wohnung lag. Ich hatte wochenlang überlegt, wie ich die Teile zusammenfügen würde. Das Ganze war wie ein riesiger Rubik's Cube aus einem stinkenden Ölbehälter, einer alten Guy-Fawkes-Puppe, einem Reifen und einer verrosteten Spitzhacke. Ich hatte die Einzelteile immer wieder neu kombiniert und war mit dem Ergebnis zufrieden gewesen, bis ich das letzte Stück in die Hand nahm. Wenn ich es zu integrieren versuchte, zerstörte es, egal, wo ich es einfügte, jedes Mal das Gesamtbild.

Ich legte die heiße Stirn an die kühle Fensterscheibe des Flugzeugs, die uns Passagiere vor dem sicheren Tod bewahrte.

Unser Leben hängt an einem seidenen Faden ...

»CeCe«, ermahnte ich mich, als ich spürte, wie Panik in mir aufstieg, »du schaffst das ohne sie.«

Ich zwang mich, wieder an Pa Salt zu denken, denn angesichts meiner tief sitzenden Angst vor dem Fliegen fand ich die Erinnerung daran, wie ich von seinem Tod erfahren hatte, merkwürdig tröstlich. Wenn tatsächlich das Schlimmste passierte, das Flugzeug abstürzte und wir alle umkamen, würde er mich vielleicht auf der anderen Seite erwarten. Er hatte die Reise ins Jenseits ja schon hinter sich und sie allein bewältigt, wie es uns allen bevorstand.

Ich hatte gerade meine Jeans angezogen, als meine jüngere Schwester Tiggy anrief, um mir zu sagen, dass Pa Salt gestorben sei. Damals hatte ich kaum etwas von dem, was sie mir erklärte, wirklich begriffen. Mein einziger Gedanke war gewesen, wie ich es Star beibringen konnte, die unseren Vater vergötterte. Ich wusste, dass sie am Boden zerstört sein würde.

Du hast ihn auch vergöttert, CeCe ...

Ja, das hatte ich. Da meine Lebensaufgabe darin bestand, meine sensible Schwester zu schützen, die zwar ungefähr drei Monate älter war als ich, für die aber immer ich redete, weil ihr das schwerfiel, hatte ich mein Herz verschlossen, den Reißverschluss der Jeans hochgezogen und war ins Wohnzimmer gegangen, um es ihr zu sagen.

Sie hatte stumm in meinen Armen geweint. Und ich hatte nur mit Mühe selbst die Tränen zurückgehalten. Für sie, für Star. Ich musste stark sein, weil sie mich brauchte ...

Damals ...

»Darf ich Ihnen etwas bringen, Madam?«

Der Duft schweren Parfüms stieg mir in die Nase. Die Flugbegleiterin.

»Nein danke.«

»Sie haben auf den Rufknopf gedrückt«, flüsterte sie mir mit einem Blick auf die anderen Passagiere zu, die tief und fest schliefen. Es war vier Uhr morgens Londoner Zeit.

»'tschuldigung«, flüsterte ich zurück und nahm meinen Ellbogen von dem Knopf. Typisch ich. Sie nickte wie eine frühere Lehrerin, die mich dabei ertappt hatte, wie ich beim Morgengebet eingedöst war. Dann kehrte die Flugbegleiterin in ihren Bereich zurück. Ich schloss die Augen, versuchte, mich bequem hinzusetzen und es den vierhundert a