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Ophelia Scale - Wie alles begannOverlay E-Book Reader

Ophelia Scale - Wie alles begann

Lena Kiefer

E-Book (EPUB)
2019 cbj
ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-641-24246-6

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Kurztext / Annotation
Das packende exklusive Prequel zur »Ophelia Scale«-Trilogie
Die 14-jährige Ophelia Scale ist neu in Brighton. Sie hat durch die staatliche Abkehr von jeder Technologie alles verloren: ihre Zukunftsaussichten, ihre Familie und ihr Zuhause. Als jedoch die Widerstandsgruppe ReVerse an sie herantritt, eröffnet sich ihr eine neue Welt. Dort kann sie gegen all das aufbegehren, neue Freunde finden - und ihre erste große Liebe: Knox. Doch was sich zunächst wie ein einziges grandioses Abenteuer anfühlt, ist hochgefährlich und wird Ophelias Leben auf immer verändern.

Lena Kiefer wurde 1984 geboren und war schon als Kind eine begeisterte Leserin und Geschichtenerfinderin. Einen Beruf daraus zu machen, kam ihr jedoch nicht in den Sinn. Nach der Schule verirrte sie sich in die Welt der Paragrafen, fand dann aber gerade noch rechtzeitig den Weg zurück zur Literatur und studierte Germanistik. Bald darauf reichte es ihr nicht mehr, die Geschichten anderer zu lesen - da wurde ihr klar, dass sie Autorin werden will. Heute lebt Lena Kiefer mit ihrem Mann in der Nähe von Bremen und schreibt in jeder freien und nicht freien Minute.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

EIN NEUER ANFANG
Brighton, 14. April 2130

Ich stand da und versuchte, in der stockdunklen Finsternis, die mich umfing, etwas zu erkennen. Das kühle Stück Metall der Türklinke unter meinen Fingern war die einzige Erinnerung daran, dass ich nicht in ein schwarzes Loch gefallen war.

Was zur Hölle mache ich hier eigentlich? Die Frage war nicht originell, aber berechtigt. Gestellt hatte sie jener Teil von mir, der echt Angst hatte, erwischt zu werden. Dummerweise war dieser Teil leiser als der andere. DU MUSST UNBEDINGT Rausfinden, was HIER VOR SICH GEHT, OPHELIA!

Zögernd löste ich die Hand von der Klinke und wagte mich in die Dunkelheit hinein. Irgendwo musste sie schließlich enden. Mit ausgestreckten Armen machte ich einen winzigen Schritt vor den anderen, tastete nach der Wand, fand sie. Nun ging es schneller, aber die Schwärze blieb. Etwas raschelte auf dem Boden und ich machte einen Sprung zur Seite, verlor den Kontakt zur Wand. Warum hatte ich nicht den anderen Eingang genommen? Den, den sie benutzt hatten? Weil man dich dann sofort erwischt hätte.

Trotz der vermutlich bepelzten Gesellschaft ging ich vorsichtig weiter. Und lief voll gegen eine Tür.

»Au, verdammt«, stieß ich aus. Hoffentlich hatte das niemand gehört.

Diese andere Tür hatte keine Klinke, sondern einen Hebel, der laut knarzte, als ich ihn herunterdrückte. Na spitze. Aber nichts auf der Welt hätte mich dazu gebracht, jetzt wieder umzukehren.

Das Licht auf der anderen Seite war nicht hell, aber es blendete mich trotzdem. Ich kniff die Augen zusammen, bis sie sich daran gewöhnt hatten. Erst dann schob ich mich durch die Tür und vergaß völlig, in Deckung zu gehen. Sprachlos starrte ich in den großen, runden Raum.

Mehrere Hundert Sitze in dunklem sattem Rot lagen vor mir, es roch nach Staub und Holzpolitur. Goldene Schildchen am Beginn der Reihen reflektierten das sanfte Licht der Deckenbeleuchtung, der Teppich unter meinen Schuhen war dick und golden. Es hätte mich nicht wundern sollen, wie es hier aussah - schließlich befand ich mich in einem Theater. Und dennoch war es, als hätte ich eine fremde Welt betreten.

Schritte näherten sich und rissen mich aus meiner bewundernden Starre - und sie näherten sich rasch und energisch. Schnell hechtete ich in die letzte Reihe und duckte mich. Ich fühlte mich wie in einer Agentengeschichte und wagte nicht, zu atmen. Hoffentlich entdeckten sie mich nicht. Hatte ich in den bisherigen 14 Jahren meines Lebens je so etwas Aufregendes getan, wie dieser Gruppe hinterherzuspionieren? Wahrscheinlich nicht.

»Er hat dich gebeten, dieses Mädchen für uns zu überprüfen?«, fragte eine junge Frauenstimme. »Einfach so, ohne je ein Wort mit ihr gesprochen zu haben?«

»Mir kam das auch komisch vor. Aber es schien ihm wichtig zu sein, also habe ich ihm den Gefallen getan.« Die andere Stimme war tiefer und sehr basslastig. Ich konnte den Sprecher nicht sehen, weil ich immer noch mit hämmerndem Puls zwischen den Reihen steckte. Aber ich nahm an, dass er ziemlich groß war.

»Und, hast du was herausgefunden?«

»Nicht viel. Du weißt ja, wie die Informationslage momentan ist. Aber die Familie ist vielversprechend. Wir werden mehr wissen, wenn wir erfahren, ob die Begegnung nur ein Zufall war. Oder ob er sie einfach nur hübsch fand.«

»Er?« Die junge Frau lachte. »Niemals.«

»Wir werden sehen.«

Sie gingen vorbei, und ich holte tief Atem, den ich die ganze Zeit angehalten hatte. Ein komisches Gespräch, sehr kryptisch, und außerdem hatte es mir keinen eindeutigen Hinweis darauf gegeben, was diese Leute hier trieben. Offenbar überprüften sie irgendwelche Menschen und ihre Familien für jemanden, der Mädchen generell nie hübsch fand. Das brachte mich kein bisschen weiter.

Vorsichtig spähte ich über die Rückenlehnen der Sitze vor mir und entde