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Das InstitutOverlay E-Book Reader

Das Institut

Roman | Stephen King

E-Book (EPUB)
2019 Heyne Verlag; Scribner
768 Seiten
ISBN: 978-3-641-24428-6

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Kurztext / Annotation
In einer ruhigen Vorortsiedlung von Minneapolis ermorden zwielichtige Eindringlinge lautlos die Eltern von Luke Ellis und verfrachten den betäubten Zwölfjährigen in einen schwarzen SUV. Die ganze Operation dauert keine zwei Minuten. Luke wacht weit entfernt im Institut wieder auf, in einem Zimmer, das wie seines aussieht, nur dass es keine Fenster hat. Und das Institut in Maine beherbergt weitere Kinder, die wie Luke paranormal veranlagt sind: Kalisha, Nick, George, Iris und den zehnjährigen Avery. Sie befinden sich im Vorderbau des Instituts. Luke erfährt, dass andere vor ihnen nach einer Testreihe im »Hinterbau« verschwanden. Und nie zurückkehrten. Je mehr von Lukes neuen Freunden ausquartiert werden, desto verzweifelter wird sein Gedanke an Flucht, damit er Hilfe holen kann. Noch nie zuvor ist jemand aus dem streng abgeschirmten Institut entkommen.

Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk bekam er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem Edgar Allan Poe Award den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. 2018 erhielt er den PEN America Literary Service Award für sein Wirken, gegen jedwede Art von Unterdrückung aufzubegehren und die hohen Werte der Humanität zu verteidigen.

Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

6

Sheriff Ashworth - der, wie Tim später herausfand, von den meisten Einwohnern wie von seinen Deputys mit Sheriff John angeredet wurde - kam mit seinem dicken Bauch nur langsam vorwärts. Er hatte Hängebacken wie ein Basset und massenhaft weiße Haare. Auf seiner Uniformbluse sah man einen Ketchupfleck. An der Hüfte trug er eine Glock, an einem kleinen Finger einen Rubinring. Er sprach einen starken Dialekt und gab den freundlichen alten Herrn, aber seine tief in ihren fetten Höhlen liegenden Augen wirkten klug und neugierig. Wenn er nicht schwarz gewesen wäre, hätte er gut in einem Film wie Der Große aus dem Dunkeln auftreten können, wo ein klischeehafter Süden dargestellt wurde. Und noch etwas: Neben dem offiziellen Foto von Präsident Trump hing an der Wand seines Büros ein gerahmtes Abschlusszeugnis von der FBI National Academy in Quantico. So was bekam man nicht, indem man die Coupons auf Cornflakespackungen sammelte und einschickte.

»Na, dann wollen wir mal«, sagte Sheriff John und lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück. »Ich hab nicht viel Zeit, Marcella kann es nicht ausstehen, wenn ich zu spät zum Essen komme. Falls nicht gerade irgend 'ne Krise herrscht.«

»Schon kapiert.«

»Kommen wir also gleich zum Knackpunkt. Wieso arbeiten Sie nicht mehr bei den Kollegen in Sarasota, und was machen Sie ausgerechnet hier? South Cah-lina bietet ohnehin nicht gerade viele Attraktionen, und DuPray gehört eindeutig nicht dazu.«

An diesem Abend würde Ashworth wahrscheinlich nicht in Sarasota anrufen, aber dafür morgen früh, weshalb es keinen Sinn hatte, die Sache zu beschönigen. Nicht dass Tim das überhaupt gewollt hätte. Wenn er den Job als Nachtklopfer nicht bekam, würde er die Nacht in DuPray verbringen und morgens einfach auf seiner unsteten Reise nach New York weiterziehen, die ihm inzwischen wie eine notwendige Auszeit zwischen dem vorkam, was gegen Ende des vergangenen Jahres in der Westfield Mall von Sarasota geschehen war, und dem, was als Nächstes geschehen würde. Abgesehen davon war Ehrlichkeit die beste Strategie, schon deshalb, weil Lügen normalerweise kurze Beine hatten, besonders in einer Zeit, wo praktisch alle Informationen für jeden zugänglich waren, der über eine Tastatur und einen Internetzugang verfügte.

»Man hat mir die Wahl gelassen, ob ich selbst kündige oder gekündigt werde. Ich habe mich für Ersteres entschieden. Glücklich war niemand darüber, ich am allerwenigsten - ich hab mich in meinem Job ebenso wohlgefühlt wie am Golf von Mexiko -, aber es war die beste Lösung. So kriege ich ein bisschen Geld, zwar nicht annähernd eine richtige Pension, aber mehr als nichts. Das teile ich mit meiner Exfrau.«

»Und warum? Machen Sie's kurz, damit ich mich an mein Abendessen setzen kann, solange es noch warm ist.«

»Es dauert nicht lange. Im vergangenen November bin ich eines Tages nach dem Dienst zur Westfield Mall gefahren, um mir ein Paar Schuhe zu kaufen. Musste zu einer Hochzeit. Ich trug da noch meine Uniform, okay?«

»Okay.«

»Als ich gerade aus dem Schuhladen trat, kam eine Frau angerannt und meinte, vor dem Kino würde ein junger Kerl mit einer Waffe herumwedeln. Worauf ich mich schleunigst dorthin begeben habe.«

»Haben Sie selbst die Waffe gezogen?«

»Nein, Sir, da noch nicht. Der Kerl mit der Waffe war etwa vierzehn Jahre alt, und ich hab angenommen, dass er entweder betrunken oder high ist. Er hatte einen anderen jungen Burschen zu Boden geschlagen und trat auf ihn ein. Außerdem hat er die Waffe auf ihn gerichtet.«

»Klingt ganz wie diese Sache in Cleveland. Wo dieser Cop einen schwarzen Jugendlichen erschossen hat, weil der mit einer Softairpistole herumgewedelt hat.«