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Tunnelspiel

Kriminalroman | Carla Berling

E-Book (EPUB)
2018 Heyne Verlag
272 Seiten
ISBN: 978-3-641-19471-0

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Kurztext / Annotation
Dieser bizarre Fall bringt Reporterin Ira Wittekind an ihre Grenzen
Im alten Schlachthof von Bad Oeynhausen wird der Verleger Lorenz Brenner aufgefunden. Er ist nackt, mit Handschellen an ein Gitter gefesselt - und tot. Reporterin Ira Wittekind findet etliche Verdächtige, die ihn gehasst haben, darunter aber niemanden, der diesen Mord hätte inszenieren können. Doch dann entdeckt sie einen ungeklärten Todesfall, der über dreißig Jahre zurück liegt, und einen unfassbaren Zusammenhang mit Brenners bizarrem Ende ...



Carla Berling, unverbesserliche Ostwestfälin mit rheinländischem Temperament, lebt in Köln, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Mit der Krimi-Reihe um Ira Wittekind landete sie auf Anhieb einen Erfolg als Selfpublisherin. Mit »Der Alte muss weg« wechselte sie sehr erfolgreich in die humorvolle Unterhaltung. Unter dem Pseudonym Felicitas Fuchs schreibt sie darüber hinaus historische Familiengeschichten. Bevor sie Bücher schrieb, arbeitete Carla Berling jahrelang als Lokalreporterin und Pressefotografin. Sie tourt außerdem regelmäßig mit ihren Romanen durch große und kleine Städte.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

2

Erst viel später war Ira imstande, die Horrorfotos mit den Bildern, die sie auf der Facebookseite des Lob-Verlages gefunden hatte, zu vergleichen.

Es gab keinen Zweifel. Der Tote im Schlachthof war der Verleger Lorenz Brenner.

Ihre Finger zitterten immer noch, als sie die Nummer von Kommissar Brück wählte. Ira wusste zwar, dass Zander den Fall leitete, aber zu ihm hatte sie keinen besonders guten Draht. Brück hingegen kannte sie seit vielen Jahren, sie hatten schon oft miteinander zu tun gehabt.

Ira kam sofort zur Sache: »Kennen Sie die Identität des Toten im Mordfall Schlachthof schon?«

»Sie meinen in der Todesermittlungssache«, verbesserte der Kommissar sie trocken.

»Ich rufe Sie nicht an, um mit Ihnen Erbsen zu zählen, sondern weil ich Ihnen sagen will, dass ich die Identität des Toten bereits herausgefunden habe und sie Ihnen selbstverständlich mitteilen werde, falls Sie noch nicht so weit sein sollten.« Dieser ostwestfälisch herzliche Ton war zwischen ihnen üblich.

»So?«

»Ja. Es handelt sich zweifelsfrei um den Verleger Lorenz Brenner aus Herford.«

»Zweifelsfrei.« Er ließ sich nicht anmerken, ob Ira ihm etwas Neues erzählte. Einige Sekunden lang sagte niemand etwas. Dann räusperte Brück sich. »Und wie kommen Sie darauf?«

»Hinter dem Gelände war ein Auto mit Herforder Kennzeichen geparkt. Ziemlich versteckt unter einem Gebüsch an der Mauer. Ich habe es fotografiert, weil es mir komisch vorkam, dass da überhaupt jemand parkte. Auf dem Rücksitz standen Kisten mit Büchern, die im Herforder Lob-Verlag erschienen sind.«

»Aber ich bitte Sie, ein Auto mit Büchern ist doch kein Beweis für die Identität eines Toten.«

»Nein, aber ...« In letzter Sekunde verkniff Ira sich den Hinweis auf die Fotos vom Tatort. Sie hatte Robin und Kilian versprochen, sie nicht zu verraten.

»Nein, aber was? Möchten Sie mir noch etwas sagen, Wittekind?«

»Nein. Sie mir? Vielleicht etwas zu dem Auto? Sie haben es doch schon gefunden, oder etwa nicht?«

Brück lachte auf. »Sie sind ein Schlitzohr. Wenn wir uns nicht so lange kennen würden ...«

»Eben, Sie wissen, dass ich zuverlässig bin. Ich kenne die Identität des Opfers. Und was tue ich? Richtig, ich melde mein Wissen sofort der Polizei.«

Brück ging nicht darauf ein. »Wieso sind Sie sich so sicher, dass der Tote Lorenz Brenner ist?«

»Sie müssen schon hinnehmen, dass ich es eben weiß.«

Ira gab ihre Informanten nicht preis. Die Fotos waren zwar nicht lange online gewesen, aber wer wusste schon, wie viele Menschen sie gesehen oder sogar gespeichert hatten. Die Polizei würde die beiden Jugendlichen sowieso noch ausgiebig befragen, und vielleicht würden sie dabei von selbst erzählen, dass sie Fotos vom Tatort und von der Leiche gemacht hatten. So nah, wie sie dem Opfer gekommen sein mussten, hatten sie zweifellos jede Menge Spuren hinterlassen.

Bevor er auflegte, wies Brück darauf hin, dass Ira abwarten müsse, bis die Pressestelle weitere Erklärungen veröffentlichte - aber das wusste sie auch schon, bevor er es sagte.

Ihr war klar, dass er und seine Kollegen nicht untätig gewesen sein konnten und das Auto untersucht, den Fundort gesichert und den Halter des Fahrzeugs längst ermittelt hatten.

Das Auto hätte allerdings jeder fahren können, es musste nicht zwangsläufig der Halter gewesen sein. Brück hatte recht, die Bücherkisten bewiesen erst mal gar nichts. Ein Mitarbeiter des Verlages hätte das Auto nutzen und dort abstellen können. Oder ein Verwandter des Fahrzeughalters. Vielleicht sogar der Mörder.

Plötzlich stutzte Ira. In der Pressemeldung hatte es geheißen: ... 47-jähriger Mann aus Herford.

Wohnort und Geburtsdatum waren der Polizei folglich bekannt. Aber woher eigentlich? Der Tote war doch nackt gewesen, und sein Name stand ihm nicht auf der Stirn geschrieben!

Erneut öffnete Ira die Datei mit