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Wild Cards - Die Gladiatoren von JokertownOverlay E-Book Reader

Wild Cards - Die Gladiatoren von Jokertown

Roman | George R.R. Martin

E-Book (EPUB)
2019 Penhaligon Verlag; Tor Books, New York 2014
512 Seiten
ISBN: 978-3-641-23637-3

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Kurztext / Annotation
Sie sind die Gladiatoren von Jokertown - für die einen tapfere Helden, für die anderen verzweifelte Opfer.
Jokertown ... So wird das Ghetto im südlichen Manhattan genannt. Hier leben die Joker, die von einem Virus veränderten Mutanten. Gangs beherrschen die Straßen, für die Sicherheit können die Cops nicht mehr garantieren. Aber hier hält man auch zueinander! Als immer mehr Joker verschwinden und die Behörden nichts unternehmen, tun sich einige Mutanten zusammen, um sie aufzuspüren. Sie stoßen auf illegale Gladiatorenkämpfe und eine weltumfassende Verschwörung. Doch je näher sie der Organisatorin kommen, desto höher werden die Einsätze - bis es um ihr eigenes Leben geht!

George Raymond Richard Martin wurde 1948 in New Jersey geboren. Sein Bestseller-Epos »Das Lied von Eis und Feuer« wurde als die vielfach ausgezeichnete Fernsehserie »Game of Thrones« verfilmt. 2022 folgt der HBO-Blockbuster »House of the Dragon«, welcher auf dem Werk »Feuer und Blut« basiert. George R.R. Martin wurde u.a. sechsmal der Hugo Award, zweimal der Nebula Award, dreimal der World Fantasy Award (u.a. für sein Lebenswerk und besondere Verdienste um die Fantasy) und fünfzehnmal der Locus Award verliehen. 2013 errang er den ersten Platz beim Deutschen Phantastik Preis für den Besten Internationalen Roman. Er lebt heute mit seiner Frau in New Mexico.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Das große Bluten
von Michael Cassutt
Teil 1
Prolog

Seit seinem elften Lebensjahr, seit jenem furchtbaren Ereignis, nannte man ihn nicht mehr Hasan, sondern Chahina. Chahina war ein ungewöhnlicher Name für einen Berberjungen, doch er passte ganz gut, denn er bedeutete ungefähr so viel wie »Wheels« oder »Fortbewegungsmittel«. Mit elf Jahren war Hasan auf grausame Weise in einen Joker verwandelt worden, der einem kleinen Lastwagen glich.

Seine Körpermasse hatte sich verdoppelt - während der fiebrigen Umwandlung hatte er so viel gegessen wie zehn Hasans -, und er war würfelförmig geworden, mit einer Mulde auf dem Rücken und einer halslosen Ausbeulung, wo vorher Kopf und Schultern gesessen hatten.

Seine Hände und Füße hatten sich in Hornkolben verwandelt, mit flachen, runden Scheiben, die alle paar Monate - je nach Beanspruchung - abplatzten, aber doch ein Teil von ihm blieben, so wie die Armbänder um das Handgelenk eines Mädchens. Chahina hatte herausgefunden, dass er die Scheiben, wenn er die vier kolbenartigen Gliedmaßen auf eine bestimmte Art abspreizte, als ... nun ja, als Räder benutzen konnte. Auf diesen Rädern konnte er eine Straße in der Stadt oder eine marokkanische Landstraße entlangfahren wie ein Laster. Mit nur einem augenfälligen Unterschied.

Chahina stieß sich mit seinen Beinen ab, sodass er hin und her schwankte und aussah wie ein Laster mit kaputter Aufhängung ...

»Ah«, sagte einer seiner Kunden, ein stämmiger holländischer Waffenschmuggler namens Kuipers, als er Chahina das erste Mal in Aktion sah. »Sie sind ja wie Hans Brinker!«

Anscheinend konnte man Chahina sogar im gitterförmigen Gesicht ablesen, dass er es nicht kapierte.

»Ein Schlittschuhläufer«, erklärte Kuipers. Und wie ein bekloppter Clown ahmte er die Links-/Rechtsbewegungen eines Jungen auf Schlittschuhen nach.

Hans Brinker? Chahina war sich nicht sicher ... doch von diesem Tag an nannte er seine Fortbewegungsart »Schlittrollern«.

Und in den vergangenen elf Jahren hatte er sich schlittrollernd eine Karriere als Kurier aufgebaut, der illegale Substanzen, Schmuggelware und ja, auch Waffen von Ort zu Ort beförderte, für gewöhnlich zu merkwürdigen Zeiten und in großer Heimlichkeit, häufig auf wenig befahrenen Routen. Seine Fähigkeit, heimliche Fortbewegung mit gesundem Menschenverstand zu kombinieren, brachte ihm in der Verbrecherwelt Nordafrikas und Südeuropas viele Fans ein. Er war sogar so beliebt, dass einer seiner Hauptkunden, der seine Geschäfte in die Vereinigten Staaten ausweitete, ihn »einlud«, als Fracht - was sonst? - auf einem Frachter mitzufahren.

Nachdem er sich einmal an die Härten des Lebens als Jokerimmigrant in New York und Umgebung gewöhnt hatte, hatte Chahina die verhältnismäßige Leichtigkeit seines neuen Schmugglerdaseins allmählich zu schätzen gelernt. Die Straßen waren besser. Die Polizei war im Allgemeinen vorhersagbarer und aufrichtiger (Chahina übertrat die Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht und wurde deshalb nie angehalten).

Und es gab keine Räuber! Chahinas Jahre in Amerika waren einträglich gewesen, die Zukunft war vielversprechend.

Doch am Abend des 7. Mai 2012, eines Montags, machte er einen Fehler.

Chahina sah häufig auf menschliche Fahrer und ihre Fahrzeuge herab, weil er sie für minderwertige Geschöpfe hielt, da sie ohne einander nutzlos waren. Er hingegen war sowohl das Hirn als auch die treibende Kraft seiner selbst.

Manchmal aber wünschte er sich, er hätte ein wenig Hilfe beim Navigieren, denn dann hätte er nicht die falsche Abzweigung genommen, als er in Richtung Norden aus Tewksbury herausgefahren war, an der Stelle, wo die 519 und der Old Turnpike zusammen verliefen. Er hatte zehn Minuten vergeudet, weil er auf dem OT nach Westen gefahren war, wo es eigentlich weiter nach Norden gegangen wäre.

Normalerweise hätte ihm dieser kleine Umweg keine Probleme