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Spring! Vor allem über deinen SchattenOverlay E-Book Reader

Spring! Vor allem über deinen Schatten

Warmherziger Mädchenroman | Mina Teichert

E-Book (EPUB)
2019 Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
224 Seiten; ab 10 Jahre
ISBN: 978-3-522-65416-6

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Kurztext / Annotation
Turbulente und warmherzige Mädchenfreundschaftsgeschichte von Bestseller-Autorin Mina Teichert. Pebbels redet leise und höflich. Coco flucht am liebsten laut und wild. Pebbels ist sehr schüchtern. Coco liebt die Aufmerksamkeit. Pebbels hat keine Freunde. Coco beschließt, dass Pebbels ihre neue beste Freundin ist. Sie nimmt Pebbels mit in ihre bunte Welt, denn das ehemalige Zirkusmädchen weiß, wie man für sich einsteht. Und bevor Pebbels sich umsehen kann, hat sie eine echte Freundin, mit der es ihr gelingt, über ihren eigenen Schatten zu springen!

Mina Teichert wurde in dem schneereichen Jahr 1978 in Bremen geboren und lebt mit ihrer kleinen Familie im ländlichen Idyll Niedersachsens. Nachdem sie zunächst als Kind hartnäckig das Ziel verfolgte, Kunstreiterin im Zirkus und Wahrsagerin zu werden, sattelte sie mit vierzehn um und träumte von dort an von der Schriftstellerei. Heute schreibt sie mit Begeisterung Geschichten für Jung und Alt.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Ich konnte die halbe Nacht nicht schlafen und habe mir den Kopf zerbrochen, ob es wirklich sein kann, dass eine Welt neben der unseren existiert. Dass es Orte wie das Wunderland oder Narnia wirklich gibt und Coco einen Schlüssel zu diesen hat. Was wäre alles möglich mit ein bisschen Zauberei? Ich könnte vielleicht so einigen Unannehmlichkeiten entgehen, wenn ich jemanden hätte, der hexen kann. Mathearbeiten zum Beispiel. Ich ziehe mir die Bettdecke bis zur Nase und drehe mich um. Der Wecker klingelt ein zweites Mal und Mama kommt in mein Zimmer.

»Pebbels, du musst jetzt aber endlich aufstehen«, mahnt sie mich und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Ich kann gar nicht so schnell protestieren, wie sie die Gardinen aufreißt und die Sonne ins Zimmer lässt. Das Tageslicht sticht in meinen Augen und die Steine, die vor dem Fenster baumeln, glitzern in bunten Farben.

»Zack, zack, Mäuschen.« Und weg ist die Decke. »Guck nicht so, als hättest du in eine Zitrone gebissen«, meint Mama und zwinkert mir zu.

Ich stehe auf, laufe barfuß zu meinem Schrank und denke an gelbe Früchte. An Limonade und daran, wie Oma sie immer zubereitet hat, bevor sie sich eines nachts klammheimlich auf in den Himmel gemacht hat. Oh, Mist! Das tut immer noch weh, dass sie weg ist. Ich schlucke und kann nichts dagegen machen, dass ich losheule. Einfach so.

»Schätzchen, was ist denn los mit dir?«, fragt Mama alarmiert, als sie meine Tränen entdeckt.

»Ich find es einfach nur doof, dass man nie mehr aus dem Himmel rauskommt, wenn man erst mal da ist«, platzt es aus mir heraus.

Mama runzelt die Stirn und legt ihre Hände auf meine Schulter. »Geht's um Omi?«, errät sie.

»Um wen denn sonst? Sie hat mir nie gesagt, wie sie Limonade macht«, schluchze ich.

»Ach, Pebbels. Ich kann es dir doch auch zeigen.« Mama ist genauso traurig, ich sehe es ihr an. Oma ist jetzt ganze neun Monate nicht mehr da und ich kann nicht vergessen, dass sie mir fehlt.

»Der liebe Gott wollte Oma eben bei sich haben«, sagt Mama und ich möchte ihr gerne sagen, dass der liebe Gott ganz schön gemein ist. Stattdessen bleiben die Worte und die Wut irgendwo in meinem Magen stecken und ich fange an mich anzuziehen. Vollkommen wahllos, wie immer.

Die verschiedenfarbigen Socken entdecke ich erst, als ich unten in die Turnschuhe schlüpfe. Mama drückt mir ein Schokobrot in die Hand und ich verkrieche mich einen Moment in Papas Autoskooter. Manchmal hab ich das Gefühl, ich gehöre hier nicht her. In diese Welt, diese schnelle Welt, in der man pünktlich in der Schule sein muss. Und nach Stoppuhr Aufgaben bewältigen soll.

»Pebbels, du musst zur Schule«, ruft Mama in den Hobbyraum hinein. »Beeil dich bitte.« Plötzlich steht sie vor mir und stemmt die Arme in die Seite. »Sag mal, isst du wieder im Auto?«, fragt Mama. Ihre Brille sitzt irgendwie schief auf der Nase und ich muss lächeln, was Mama in den falschen Hals bekommt. »Mach es ja nicht schmutzig. Du weißt, dass es Papas ganzer Stolz ist«, mahnt sie und hebt den Zeigefinger. Dumm, dass ich ganz plötzlich niesen muss, sicher eine Unfreundlichkeitsallergie und mit einem Hatschiiih verteilen sich Spucke und Brotreste im Autoskooter. Bah!

»Ach, Pebbels«, stöhnt Mama und eilt mit einem Taschentuch herbei. Ich steige umständlich aus.

»'tschuldigung. Aber gegen Niesen kann man nix machen«, verteidige ich mich, während sie die Sauerei fortwischt.

»Mama? Hast du eigentlich auch Hirngespenster?«, frage ich und denke an die Telefonzelle und das seltsame Mädchen, das während des Gesprächs behauptet hat, sie sei nicht echt. Denn es kann ja unmöglich nur mir so gehen?

»Du meinst Hirngespinste?«, hakt Mama nach.

»Sag ich doch.« Nie hört die mir richtig zu.

»Wenn sich jemand Dinge einbildet, dann hat er Hirngespinste«, erklärt Mama und gibt mir meine Büchertasche. Ich hätte ein Pferd werden sollen, um die ganzen Bücher zu tragen, denke ich, a