Suche

Spiel der Liebe (Die Schatten von Valoria 3)Overlay E-Book Reader

Spiel der Liebe (Die Schatten von Valoria 3)

Marie Rutkoski

E-Book (EPUB)
2019 Carlsen Verlag GmbH
Auflage: 1. Auflage
512 Seiten; ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-646-92811-2

Rezension verfassen

€ 9,99

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
  • Als E-BOOK (EPUB) erhältlich
Kurztext / Annotation
Gemeinsam mit wankelmütigen Verbündeten kämpft Arin gegen das mächtige Imperium. Er redet sich ein, dass er Kestrel nicht mehr liebt, und doch kann er sie nicht vergessen. Obwohl sie das Imperium über das Leben unschuldiger Menschen gestellt hat - zumindest denkt er das. In Wahrheit ist Kestrel Gefangene in einem Arbeitslager. Verzweifelt versucht sie zu fliehen, bevor es zu spät ist. Denn ein erbarmungsloser Krieg ist ausgebrochen, mit Kestrel und Arin im Zentrum. Kann es überhaupt einen Sieger geben, wenn so viel auf dem Spiel steht? Das fesselnde Finale einer meisterhaft erzählten Trilogie - Band 3 der Fantasy-Serie »Die Schatten von Valoria«. Alle Bände der international erfolgreichen Serie: Spiel der Macht (Band 1) Spiel der Ehre (Band 2) Spiel der Liebe (Band 3)

Marie Rutkoski wuchs als das älteste von vier Kindern in Illinois auf und stellte schon früh fest, dass sie ein Buchmensch ist. Heute lebt sie in New York, wo sie am Brooklyn College unterrichtet. Sie schreibt Romane für Kinder und Jugendliche und hat zwei Söhne.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1

Er erzählte sich selbst eine Geschichte.

Nicht gleich am Anfang.

Am Anfang hatte er keine Zeit für Gedanken in Gestalt von Wörtern. Es war ein Segen, dass in seinem Kopf kein Platz für Geschichten war. Der Krieg rollte heran. Er überrollte ihn. Arin war im Jahr des Gottes des Todes geboren worden, und endlich konnte er sich darüber freuen. Er ergab sich ganz diesem Gott, der lächelte und näher kam. Geschichten werden dich umbringen, flüsterte er Arin ins Ohr. Jetzt hör einfach zu. Hör mir zu.

Und das tat Arin.

Sein Schiff war von der Hauptstadt her geradezu übers Meer geflogen. Nun nahm es Kurs auf die Flotte aus Ostländerschiffen, die in der Bucht seiner Stadt ankerten - flinke Kriegsschaluppen, über denen das Blau und Grün ihrer Königin flatterte. Die Schaluppen standen unter Arins Kommando, jedenfalls fürs Erste. Sie waren das Geschenk der dacrischen Königin an ihre neuen Verbündeten. Die Schiffe waren nicht so zahlreich, wie Arin es gern gehabt hätte. Nicht so zahlreich mit Geschützen bestückt, wie er es gern gehabt hätte.

Aber:

Hör zu.

Arin befahl dem Kapitän seines Schiffs, längsseits der größten dacrischen Schaluppe zu segeln. Nachdem er seinem Kapitän aufgetragen hatte, in den Hafen zurückzukehren und Arins Cousine in der Stadt aufzusuchen, ging Arin an Bord der Schaluppe. Er begab sich zum Befehlshaber über die Ostländerflotte. Xash war ein schlanker Mann mit auffallend hoher Nasenwurzel und brauner Haut, die in der Spätfrühlingssonne glänzte.

Arin sah ihm in die Augen - sie waren schwarz, immer leicht zusammengekniffen und umrandet mit der gelben Farbe, die auf seinen Status als Flottenkommandant hinwies. Es war, als wüsste Xash bereits, was Arin gleich sagen würde. Der Ostländer lächelte schwach.

»Sie kommen«, verkündete Arin.

Er erklärte, wie der valorianische Imperator das Wasser, das in Herrans Stadt geleitet wurde, langsam hatte vergiften lassen. Der Imperator hatte wohl vor Monaten jemanden in die Berge geschickt, in die Nähe der Quelle, die das Aquädukt speiste. Selbst von Xashs Schiffsdeck aus hatte Arin den Verlauf des Bauwerks mit seinen gewölbten Bögen verfolgen können. Gerade noch in der Ferne erkennbar, schlängelte es sich aus den Bergen herab und hatte etwas mit sich gebracht, das die Herrani geschwächt hatte, sodass sie nur noch schlafen wollten und zitterten.

»Ich wurde in der Hauptstadt gesehen«, sagte Arin zu Xash. »Ein valorianisches Schiff hat meines fast bis zu den Leeren Eilanden verfolgt. Vermutlich weiß der Imperator, dass ich es weiß.«

»Was ist aus dem Schiff geworden?«

»Es hat abgedreht. Wahrscheinlich, um auf Verstärkung zu warten - und auf die Befehle des Imperators.« Arin sprach die Sprache dieses Mannes abgehackt, mit schwerem Akzent und schnellen, harten Silben. Sie war ihm noch fremd. »Er wird jetzt zuschlagen.«

»Was macht Euch so sicher, dass Gift durch das Aquädukt geleitet wird? Woher habt Ihr diese Information?«

Arin zögerte, weil er nach den dacrischen Worten für das suchte, was er sagen wollte. »Die Motte«, antwortete er in seiner eigenen Sprache.

Xash kniff die Augen noch mehr zusammen.

»Eine Spionin«, erklärte Arin wieder auf Dacrisch, als er endlich das richtige Wort gefunden hatte. Er spielte mit dem goldenen Ring an seinem kleinen Finger und dachte dabei an Tensen, seinen Herrn der Spione, und daran, dass die Verfolgung durch das valorianische Schiff vielleicht bedeutete, dass Tensen verhaftet worden war, gleich nachdem Arin den Palast verlassen hatte. Der alte Mann hatte darauf bestanden zu bleiben. Man hatte ihn womöglich gefasst. Gefoltert. Zum Reden gezwungen. Arin versuchte sich vorzustellen, was die Valorianer ihm angetan haben mochten ...

Nein. Der Gott des Todes legte seine kalte Hand über Arins Gedanken und schloss die Faust um sie. Du hörst mir nich