Rezensionen

Die Macht der Schönheit
 

Andreas Besold




Keine Detailstudie, sondern ein grandioser Überblick. Beginnend mit der Capella Palatina in Palermo beschreibt Reinhardt den Zweck von Kunst (Hier die Legitimation der Herrschaft der Normannen).
Volker Reinhardt blickt schlaglichtartig auf tausend Jahre italienischer Kulturgeschichte und lässt verstehen, was die unverkennbare "Italianità" und die unwiderstehliche Anziehungskraft so vieler eigenwilliger Künstler und Werke ausmacht. Er lässt mit leichter Hand Bilder, Bauwerke und Gärten, Dichtungen, Opern und Filme, Staatstheoretiker und Naturforscher, Kulturen der Küche und des Designs lebendig werden und verfolgt von hier aus lange Entwicklungslinien: von den sizilianischen Baronen bis zur Mafia, von der Renaissance zum Risorgimento, von der Volksnähe Boccaccios bis zu den einfachen Leuten bei Fellini. Die italienische Kultur ist aus Krisen und Katastrophen gewachsen. Ein Fundament ist ihre optimistische Lebenskraft, ja Lebensfreude. Das Buch lädt dazu ein, dieser Kraft auf den Grund zu gehen. Mit seinen kurzen Kapiteln zwingt es den Leser nicht, es von vorne bis hinten durchzuackern, sondern fordert diesen auf sich die ihn ansprechenden Kapitel auszusuchen.