Rezensionen

Heute schon für morgen träumen
 

begine


Einfühlsam


Die amerikanische Schriftstellerin Lori Nelson Spielman schreibt schöne angenehme unterhaltsame Romane.
„Heute schon für morgen träumen“ ist besonders gut und gefühlvoll.

Die fast 80jährige Poppy ladet ihre Großnichten Emilie und Lucy zu einer Reise von New York nach Italien, ihrer alten Heimat, ein. Sie will an ihrem Geburtstag ihre große Liebe Erich auf der Treppe zur Basilika treffen.
Es ist eine Liebe zwischen einem DDR Bürger und einer Italienerin, zu Zeiten des eisernen Vorhangs.
In der Familie ging es krass her. Alle zweitgeborenen Töchter sollten verflucht sein und kein Glück in der Liebe haben.

Die Autorin hat sich für diese Geschichte einige Konflikte und Intrigen einfallen lassen. Ich war gefesselt..



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Liebe war nicht genug und doch ist sie alles

Für mich war dies der erste Roman, mit dem sich Lori Nelson Spielman bei mir vorstellte und nach Beenden des Buches habe ich ein Gefühl dafür bekommen, warum sich diese so großer Beliebtheit erfreuen. Allerdings muss ich das für meine persönliche Meinung etwas differenzierter betrachten. Die Autorin besitzt einen sehr „wohligen“ Schreibstil, der mich auf angenehmste Weise an ihre Geschichte binden konnte. Sie findet stets passende/treffsichere Worte, die sich in spürbare Emotionen verwandeln, die zahlreich und divers vertreten sind. Obwohl der Klappentext suggeriert, dass Emilia zur persönlichen Heldin wird, so ist es für mich eindeutig Tante Poppy, der ich diesen Titel verleihen möchte. Ihre Liebes-/Lebensgeschichte, die von der Autorin im Laufe der Handlung in mehreren Rückblicken aus ihrer Perspektive erzählt wird, konnte mein Herz immer wieder ganz tief berühren und vermittelt ein Gefühl von Hoffnung/Lebensfreude, den Glauben an die wahre Liebe und insgesamt ein ganz großes Herz. Zu Emilia ist mir leider ein emotionaler Zugang verwehrt geblieben. Ihr Handeln war für mich oft nicht nachvollziehbar und es entspricht nicht dem Entwicklungs-/Erfahrungsstand einer fast 30jährigen Frau. Dennoch wird auch ihr Handlungsstrang sehr unterhaltsam erzählt und die Konflikte, innere wie äußere, haben zumindest mein Interesse ausreichend wecken können. Insgesamt hätte ich jedoch noch viel mehr über Poppy lesen wollen, da in ihrer eigenen Geschichte und in der Beziehung zu ihrem Liebsten viel weiteres dramaturgisches Potenzial steckt. So lebt diese aber zumindest in meinem Herzen noch eine ganze Weile weiter. Fazit: Ein in Teilen zutiefst berührender Traum von morgen mit einer wohldosierten Prise Kitsch.

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Das Leben ist so viel mehr...

„Nicht jede Liebe verlangt Leidenschaft, und nicht alle Leidenschaft erfordert Liebe“ – Poppy

Dieses Buch hat beides, Leidenschaft und Liebe. Es handelt von einer Familiengeschichte, von Liebe und Freundschaft und von dem puren Leben in all seinen Facetten.
Während des Lesens konnte ich lachen, weinen und über mein eigenes Leben nachdenken. Ich habe mich oft gefragt, wie ich mir mein späteres Leben und meine alten Tage vorstelle.
Sobald man während der Arbeit oder in der Schule permanent daran denken muss, dass man, sobald man zuhause ist, weiterlesen kann, weiß man, dass dieses Buch ein gutes Buch ist. Es zieht dich in seinen Bann, vielleicht nicht sofort, aber sobald man einmal in der Geschichte drin ist, kann man nicht eher aufhören, bis man am Ende der Geschichte angelangt ist.
Die Charaktere sind wunderbar. Jeder ist auf seine eigene und besondere Art und Weise perfekt für diese Geschichte gemacht. Emilia mit ihrem großen Potential, welches in ihr steckt. Poppy, welche ihren lebensfrohen Flair im ganzen Buch verteilt. Und auch alle anderen Protagonisten sind von der Autorin gut gewählt und rund um perfekt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und einladend, man möchte das Buch nicht aus den Händen legen.
Positiv hat mich überrascht, dass man in diesem Buch eigentlich so gut wie nichts vorhersagen kann. Man hat Vermutungen, die hat man immer, aber in den seltensten Fällen entsprechen diese dann auch der Wahrheit. So etwas ist nicht immer der Fall bei Büchern und damit ein großer Pluspunkt für dieses Buch.
Da das Buch sowohl Emilias Geschichte, als auch die von Poppy erzählt, wechseln sich diese beiden Seiten ab. Ich hab es unglaublich genossen, mehr über Poppy und ihr Leben zu erfahren.
Ich bin dankbar, solch ein wunderbares Buch gelesen zu haben.

Zusammenfassend sei gesagt, „Heute schon für Morgen träumen“ ist ein Buch voller Emotionen. Diese Emotionen können verschiedenen Ursprungs sein. Manchmal muss man weinen (Taschentücher bereit halten!), nicht immer weil es traurig, sondern weil es einfach so schön ist. Manchmal, nein sogar sehr oft, muss man lachen. Das Buch zeigt das Leben mit all seinen Facetten, den guten und den schlechten. Es zeigt, dass das Leben nicht immer perfekt ist, aber wir es dennoch immer wieder für uns perfekt machen können. Es liegt an uns, wie wir unser Leben gestalten.

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

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Eine Reise, die alles verändert...

Inhalt:

Emilia führt ein unaufgeregtes Leben - bis ihre Großtante Poppy wieder in ihr Leben tritt. Die schrille, vor Lebensfreude sprühende 79-jährige Poppy lädt sie und ihre Cousine Lucy ein auf eine Reise nach Italien. Und obwohl ihre Familie strickt dagegen ist und ihre Nonna es ihr verbietet, willigt Emilia ein. Die nächsten Tage und Wochen bringen Emilias ganzes Leben aus dem Gleichgewicht. Diese Reise wird wohl keine der drei Frauen jemals vergessen...

Meine Meinung:
Eine unvergessliche Reise nach Italien. Voller schöner Momente, neuer Erfahrungen, Spaß und Freude... Aber auch Trauer, Selbstzweifel und Lügen. All das erlebt der Leser gemeinsam mit den drei so unterschiedlichen Frauen Emilia, Lucy und Poppy im Laufe dieses Buches. Aber auch eine Reise in die Vergangenheit, bei der eine erschreckende Wahrheit ans Licht kommt. Was ist passiert, dass Poppy aus der Familie verstoßen wurde? Was hat es mit dem Fluch der Zweitgeboreren auf sich und können die drei Frauen ihn gemeinsam brechen? Autorin Lori Nelson Spielman erzählt eine spannende, sehr gefühlvolle Geschichte, über die große Liebe, die niemals erlischt, über Familie und dem Traum vom Leben. Der Plot ist gut durchdacht, und auch wenn einiges vorhersehbar ist und ich mir gerade zum Ende hin gewünscht hätte, dass Poppy eine noch größere Rolle spielt, sind gerade die Rückblicke in Poppy Vergangenheit sehr spannend und berührend.

Die Geschichte lebt von den sehr authentischen, liebenswerten Protagonistinnen. Die 79-jährige ist eine herzensgute, sehr schrille, unglaublich liebenswerte Frau, die man einfach lieben muss! Trotz ihrer Vergangenheit und ihrer Krankheit hat sie die Freude am Leben nicht verloren.
Emilia und Lucy, die unterschiedlicher kaum sein könnten, machen im Laufe der Buches beide eine unglaubliche Veränderung (zum Positiven) durch. Besonders Emilia, aus dessen Sicht die Reise nach Italien geschildert wird, war mir auf Abhieb sympatisch. Ich möchte beide sehr und habe mit ihnen mitgefühlt und -gehofft.
Neben den drei Frau gibt es aber auch noch einige andere, mal mehr, mal weniger sympathische Charaktere, die ebenso authentisch ihren Teil zur Geschichte beitragen.

Fazit:
Wunderschöne, sehr gefühlvolle Geschichte, über die große Liebe wenn auch leider etwas vorhersehbar. Dennoch ein Buch, dass einen über das eigene Leben nachdenken lässt...

kkarin


Sich in einem Buch verlieren, um sich zu finden

„Sich zu verlieren ist etwas Schönes. Man kann sich in einem Buch verlieren. In den Augen eines anderen. In einer Symphonie, die einen zum Weinen bringt. In einer wunderschönen Stadt unterm Sternenhimmel. Das ist doch magisch, nicht wahr? Wenn einen die Wirklichkeit dann wieder einholt, ist das die wahre Enttäuschung.“ (O-Zitat von Tante Poppy zu Emilia, S.179).

Zum Inhalt:
Die 29jährige Emilia lebt beschaulich als Zweitgeborene einer italienischen Einwandererfamilie der dritten Generation in Little Italy, einem Stadtteil New Yorks, wo sie im Familienbetrieb Lucchesi unter den wachsamen Augen ihrer Nonna Rosa als Zuckerbäckerin tätig ist.

Eines Tages flattert ein Brief ihrer – seitens Nonna Rosa wenig geschätzten – Tante Poppy ins Haus, die Emilie zu einer gemeinsamen Italien-Reise einlädt, weil sie unbedingt an ihrem 80. Geburtstag am Fuße der Treppe der Kathedrale in Ravello stehen möchte.

Sowohl Nonna Rosa als auch Emilias Schwester Daria wollen aus unterschiedlichen Gründen, dass ihre verlässliche Emilie nicht mitfährt.

Doch die bunte, lebenslustige, manchmal sogar ein wenig schrille überzeugungsstarke Tankte Poppy kann Emilia aus ihrem Schneckenhaus locken und lädt auch gleich noch deren zweitgeborene Cousine Lucy mit nach Italien ein.

Allen dreien ist ihr Rang als Zeitgeborene gleich, der einem alten Familienfluch gemäß bedeutet, dass sie unverheiratet und kinderlos bleiben werden. Einem Schicksal, mit dem sich nicht jede abfinden möchte …

Für Emilia und Lucy wird die Italien-Reise nicht nur ein Kennenlernen ihrer italienischen Wurzeln, sie werden auch in den Bann der wunderbaren, schicksalhaften und wechselvollen Lebensgeschichte Poppys gezogen und sind gleichzeitig gefragt, ihr bisheriges eigenes Leben zu hinterfragen und auszuloten, ob sie nicht neue Wege ihrem Lebensglück näherbringen würden.

Meine Meinung:
Es war mein 1. Buch von Lori Nelson Spielman, aber definitiv nicht mein letztes!

Selten war ich so schnell in einem Buch „drinnen“. Der lebendige lebensnahe Schreibstil, der alle Sinne anzusprechen vermag, die vielen gängigen italienischen Begriffe und eingestreuten, von sicherlich einer Vielzahl der LeserInnen bekannten Persönlichkeiten/Musikstücke/etc. ließen mich schnell denken, beobachtendes Mitglied dieser italienischen Großfamilie zu sein.

Die vielen Charaktere waren sehr gut beschrieben und großteils sympathisch, wenngleich die ein oder andere Eigenschaft nur eingeschränkt nachvollziehbar war (zB dass sich Emilia dermaßen von Nonna Rosa und Daria – übrigens: die beiden weniger sympathischen Protagonistinnen – unterbuttern läßt).

Besonders gelungen ist L.N.Spielman die Figur der Tante Poppy, die trotz ihrer 79. Lebensjahre mit sprühender Lebensfreude und vor allem Lebensweisheit besticht.

Obwohl der Roman leichtfüßig und spritzig „daherkommt“, hat er eine nachhaltige Tiefe aufgrund der Vielzahl an Sinnsprüchen und Lebensweisheiten (zB „So bist du geworden. Aber, meine Liebe, so musst du nicht sterben.“ S.191) sowie der Dramatik der Lebensgeschichte Tante Poppys.

L.N.Spielman gelingt es auf beeindruckende und emotionale Weise, die trotz Schicksalsschlägen lebensbejahende Geschichte einer 80jährigen zu erzählen, von deren Lebenseinstellung sich viele Jüngere eine Scheibe abschneiden können.
Welch positive Auswirkungen ein derartiges „role model“ haben kann, zeigt auch die Entwicklung von Emilia und Lucy (und so manch anderem Familienmitglied …).

Fazit:
„Heute schon für morgen träumen“ ist ein Geschenk … und gleichzeitig ein Appell, angstfrei sein Leben in die Hand zu nehmen und das (Liebes-)Glück zu packen, wo immer es sich ergibt.

Also rein in die nächste Buchhandlung (oder in den Onlineshop), um sich dieses Geschenk auch zu gönnen oder andere damit zu beschenken!

PS: Bis zum hoffentlich nächsten Werk von Lori Nelson Spielman verkürze ich mir die Zeit mit ihren Vorgängerbüchern!

jiskett


Eine schöne, anrührende Geschichte

"Heute schon für morgen träumen" erzählt die Geschichte von Emilia, die eher schüchtern und zurückgezogen lebt, und ihrer Großtante Poppy, die versucht, ihr Leben immer in vollen Zügen zu genießen. Nun möchte sie zu ihrem achtzigsten Geburtstag nach Italien zurückkehren und will, dass Emilia und deren Cousine Lucy sie begleiten - unter anderem, weil sie versucht, den beiden die Augen zu öffnen und ihnen zu zeigen, dass ihr Leben ihnen mehr zu bieten hat, als sie bisher für möglich gehalten hätten.

Es war leicht, sich in Emilia hineinzuversetzen und von Anfang an mit ihr zu fühlen. Sie war sehr sympathisch, doch es war offensichtlich, dass sie ein sehr beengtes Leben geführt hat und nicht viele Risiken eingegangen ist; aus diesem Grund war es schön zu lesen, wie sie sich im Laufe der Handlung nach und nach geöffnet, neue Erfahrungen gesammelt und dabei mehr über sich selbst erfahren hat. Nicht alles, was sie erlebt hat, war positiv, doch jedes Erlebnis hatte eine besondere Bedeutung und es war toll, die Protagonistin auf ihrer Reise zu begleiten und zu sehen, wie sie sich weiter entwickelt hat. Auch die anderen Charaktere waren gut ausgearbeitet; es gab zwar eher unsympathische Figuren, doch mir hat sehr gefallen, dass es verschiedene Graustufen gab und die Autorin hat deutlich gemacht, dass alles zwei Seiten hat. Besonders toll fand ich aber Poppy. Sie ist wirklich eine unglaublich starke Frau, die unbeirrt ihren Weg geht und beharrlich an ihre Träume glaubt und das fand ich sehr beeindruckend.

Die Handlung selbst hat mir ebenfalls gefallen, obwohl einige Entwicklungen vorhersehbar waren. Es gibt humorvolle, aber auch ernste Momente und zudem einige sehr berührende Szenen. Ich habe schnell eine Verbindung zu den Charakteren aufgebaut und deshalb mit ihnen gelitten und gehofft und gebangt, dass für sie alles gut ausgehen würde. Interessant war dabei, dass die Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt wurde und die Vergangenheit sehr relevant für die Gegenwart war; die beiden Handlungsstränge wurden geschickt miteinander verknüpft und jede neue Enthüllung hat die Reise, auf der die drei Frauen sich befinden, bedeutsamer gemacht. Es werden wichtige Themen behandelt und die Botschaften, die in dem Buch stecken, sind sehr wichtig, regen zum Nachdenken an und wurden gefühlvoll übermittelt.

"Heute schon für morgen träumen" bekommt von mir 4 Sterne. Es ist eine sehr schöne, anrührende Geschichte mit toll ausgearbeiteten Charakteren. Gegen Ende war das Buch ein bisschen kitschig und vorhersehbar, aber es hat mich dennoch gut unterhalten und bewegt.

Meli


Eine selbsterfüllende Prophezeiung über Generationen

Eine Einladung reißt Emilia aus ihrem tristen Alltag: Ihre Großtante Poppy möchte ihren 80. Geburtstag mit ihr in Italien verbringen.
Aber Emilias Großmutter erlaubt das niemals und Emilia selbst traut sich nicht, sich dem Wort ihrer Nonna zu widersetzen und ihre gewohnte Umgebung zu verlassen. Dann beginnt sie aber plötzlich zu sehen, dass ihr Leben nicht von ihr bestimmt wird. Poppy sagt, alles sei möglich, aber davon muss Emilia sich erstmal selbst überzeugen ...

Protagonisten
Emilia ist ein schüchternes graues Mäuschen, das sich einfach herumschubsen lässt und nichts dagegen tut. Ihre Großmutter schließt sie aus und behandelt sie anders, da Emilia eine "Zweitgeborene" ist und damit eigentlich nie wirklich Glück im Leben haben und ganz sicher nicht heiraten wird. Emilia stört das kaum, denn so hat auch niemand Erwartungen an sie und sie erledigt entspannt ihre Pflichten.
Bis sie plötzlich doch überlegt, ob diese Reise nicht ganz nett wäre. Für sie spricht nicht wirklich etwas dagegen und es bedeutet endlich mal etwas Freiheit, denn obwohl sie sich nicht viel aus dem sogenannten Fluch macht, will sie nicht länger die Last dessen spüren. Die Entwicklung, die sie macht, ist wirklich schön mitzulesen, da sie wirklich ihre inneren Hindernisse bewältigt und über sich selbst hinauswächst.

Lucy ist schon das Gegenteil zu der schüchternen Emilia, die sich in ihrer Ecke verkriecht. Sie ist ebenfalls die jüngere Tochter, aber sie kämpft gegen den Fluch an und ist fest entschlossen, einen Mann zu finden. Sie wirkt ebenfalls jung und leichtsinnig, aber auf eine ganz andere Art als Emilia, nämlich laut und aufdringlich.

Handlung und Schreibstil
Im Zentrum des Buches steht dieser Fluch. Im Grunde ist es nicht mehr als eine selbsterfüllende Prophezeiung, die unglaubliche Ausmaße annimmt. Es betrifft Generationen von Frauen, denen eingeredet wird, sie würden nicht glücklich werden, worauf sie das entweder akzeptieren und in Selbstmitleid baden oder wie Lucy so verzweifelt darum kämpfen, dass jede kleinste Niederlage nur den Fluch bestätigt. Dann gibt es Leute wie Emilias Großmutter, die ihre Kinder in dem Glauben an den Fluch aufziehen und das eine Kind bevorzugen und die andere Tochter eher als Plagegeist ansehen. Es geht hier zum einen darum, den Fluch zu besiegen, aber vor allem, den Erwartungen anderer zu entkommen und sich selbst zu entfalten.

Ansonsten geht es noch um Liebe in der Familie, Zusammenhalt und Loyalität. Neben der Italienreise gab es noch die Geschichte, die Poppy über ihre Jugend und ihre große Liebe erzählt, und auch diese konnte mich mitreißen, weil es ähnliche Themen behandelte und außerdem noch zeigte, wie es zu der Kluft zwischen den Schwestern Poppy und Emilias Großmutter kam.

Fazit
"Heute schon für morgen träumen" hat mir wirklich ganz gut gefallen. Familie, Liebe, eine selbsterfüllende Prophezeiung und wie man seinen eigenen Weg geht und den Erwartungen anderer entkommt. Wirklich schön geschrieben.

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Atemberaubendes Buch mit viel Gefühl!

Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Ich fand die Leseprobe und das Cover einfach großartig! Der Klappentext allein lud ja schon zum Träumen ein!

Cover:
Das Cover wirkt sehr verspielt und ist durch den Gelb-Blau-Farbwahl sehr auffällig. Es passt sehr gut zu den anderen Büchern von Lori Nelson Spielman. Da ich ein Tierliebhaber bin, gefällt mir das Cover natürlich noch besser, da die abgebildeten Vögel echt süß sind.

Inhalt:
Emilia ist relativ zufrieden mit ihrem Leben: Sie arbeitet im Laden ihrer Großmutter, wohnt im Familienhaus in New York und sie ist glücklich ohne Mann. Eines Tages wird sie von ihrer Großtante Poppy gebeten, mit ihr nach Italien zu fliegen, da diese verspricht, den Familienfluch, nämlich dass alle zweitgeborenen Frauen der Familie unverheiratet bleiben, zu brechen. Em lässt sich auf dieses Abenteuer ein, ist das ein Fehler?

Handlung und Thematik:
Ein großartiges Buch über das Träumen und Träume verwirklichen! Lori Nelson Spielman ist es gelungen darzustellen, dass es sich lohnt, Risiken einzugehen und etwas zu wagen. Die Handlung riss mich ab der ersten Seite total mit, da die Italien-Atmosphäre sogar in New York spürbar war! Das Ende regte (positiv) zum Nachdenken an.

Charaktere:
Em gewann in diesem Buch sehr an Stärke. Ihr Hang zur Unauffälligkeit und ihre Ruhe machten sie gleich zu Beginn sehr sympathisch. Lucy konnte ich anfangs gar nicht leiden, man gewöhnt sich jedoch an sie.
Meine absolute Heldin in diesem Buch: Poppy! Warum? Lest es selber nach!

Schreibstil:
Lori Nelson Spielmans Schreibstil ist mitreißend, fesselnd, emotional und absolut überzeugend! Ich konnte das Buch so gut wie nicht weglegen. Das Buch lies sich durch den einfachen Schreibstil schnell lesen. Die enthaltenen italienischen Begriffe erzeugten eine geniale Italien-Atomsphäre. Die Autorin beschrieb die Gegenden wirklich wundervoll, sodass man das Gefühl hatte, mittendrin zu sein. Ich liebe ihren Schreibstil!

Persönliche Gesamtbewertung:
Absolutes Pflichtbuch! Der Schreibstil ist genial, die bildlichen Beschreibungen großartig, die Charaktere vielseitig und durchdacht aufgebaut und vor allem die Handlung mitreißend!

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Amo questo romanzo

" Heute schon für morgen träumen" ist ein weiterer Roman, der Autorin Lori Nelson Spielman, der mir außerordentlich gut gefallen hat. Ich mag die erschaffene Atmosphäre, die mitten in das Herz geht und mich hier und auch sehr berühren konnte. Ich empfand manches Verhalten als so unbegreiflich und beschämend, sodass mir die Betroffenen immer mehr sympathisch werden konnten. Es ist sogleich Fluch, als auch Liebesgeschichte, die über Jahrzehnte andauert. Letztendlich ist es aber auch eine Reise in die Vergangenheit, die für Emilia und Lucy, die Tante Poppy begleiten einen Neuanfang beinhaltet, denn als ewig unverheiratete Zweitgeborene, so sagt der Fluch der Familie, bleibt ihnen das Glück einer Beziehung oder Familie vorenthalten. Es gibt Familienmitglieder, die alles daran setzen, dass sich dieser Fluch bewahrheitet, bis zu dem Zeitpunkt als Emilia und Lucy sich daraus befreien wollen. Es ist also auch ein Roman der Hoffnung, der aus vielen geschriebenen Seiten dem Leser direkt entgegen springen will. Auch wenn die eigene Familie dich als Mensch nicht wertschätzt, ist es umso nötiger auszubrechen und eine Reise nach Italien anzutreten, auch wenn es vorerst komplett verrückt erscheint. Emilia, die sich bisher versteckt gehalten hat und sich immerzu dem Willen ihrer italienischen Großmutter gebeugt hat, bricht endlich aus und geht ihre eigenen Wege. Mit dabei ihre wunderbar gezeichnete Tante Poppy, die ich durch all ihre Lebensweisheiten sofort mochte. Poppy ist es, die diese reise antritt mit dem Ziel den Fluch der Zweitgeborenen zu brechen. Das letzte Drittel des Romans erwärmte mein Herz, denn auch wenn ich an die wahre Liebe glaube, ist es immer wieder ein Erlebnis darüber zu lesen und mich auch emotional darauf einzulassen.

"Wenn wir hoffen, die Liebe eines Menschen zu gewinnen, ignorieren wir die Botschaft unseres Herzens." - immer wieder im Roman als Zitat angeführt

“Das ist ein ursprüngliches Gefühl. Wenn wir auf die Welt kommen, wissen wir instinktiv, was Mutterliebe ist. Wenn sie fehlt, spüren wir eine Sehnsucht, die nicht gestillt werden kann.“ Zitat S. 200


Natürlich ist in " Heute schon für morgen träumen" auch sehr viel Kitsch und Übertreibungen zu finden, was ich aber nicht als störend empfunden habe, sondern als äußerst passend für den Lesemoment. Für mich ein absolutes Wohlfühlbuch mit einigen Ecken und Kanten, aber doch einer gewissen Schönheit, der ich mich nicht entziehen konnte. Sehr gerne eine Leseempfehlung, denn die Weisheit Poppys gibt dem Roman eine gewisse Emotionalität, die ich sehr genossen habe. Für mich ist sie letztendlich eine 80 Jährige Heldin, die an die wahre Liebe glauben konnte und daran festgehalten hat. Absolut gelungen dargestellt und für mich äußerst überzeugend. Emilia und Lucy wirken dadurch ein klein wenig blass, während Nonna Rosa sich als schlimmerer Drachen entpuppt. als zunächst angenommen. Es zeigt sich, dass Lebenslügen Menschen verändern und nicht immer das wahre echte Glück verheißen, also wieder etwas gelernt, was ich eigentlich schon vorher wusste und mich in meinen Vermutungen über diverse Familiendramen bestätigt sah.

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Enorme Tiefgründigkeit und Weisheit gepaart mit Spannung ergeben hervorragenden Lesegenuss, der zum Nachdenken anregt.

Das Cover wirkt etwas überladen und chaotisch. Das liegt sowohl an der Farbgebung wie auch an den vielen Abbildungen. Sehr gut gefallen mir die Haptik mit den teilweise hervorgehobenen Abbildungen und dem Titel.

Was mir auch gut gefällt ist, dass man auf den ersten Blick erkennen kann, dass dies ein Buch von Lori Nelson Spielman ist. Da bin ich dann trotz des überladenen Covers neugierig geworden.



Der Schreibstil ist super einnehmend und lässt sich flüssig lesen. Wobei ich hier noch einwerfen will, dass ich doch ab und an Unterbrechungen einlegen "musste", weil der Tiefgang im Buch gehörig zum Nachdenken anregt. Die vielen Weisheiten, die sich darin befinden, machen dieses Buch äusserst wertvoll. Dabei möchte ich anmerken, dass ich normalerweise Bücher nur einmal lese. Aber, bei diesem Buch werde ich eine Ausnahme machen, weil der Tiefgang mich geflasht hat und ich mir sicher bin, auch bei wiederholtem Lesen noch viele Details, die zum Nachdenken einladen, finden werde.



Die Geschichte baut sich durch die Erlebnisse der Protagonistinnen Emilia und Poppy sowie in unterschiedlichen Zeitebenen auf. Dies ist wunderbar umgesetzt, denn so werden dem Leser die Zusammenhänge, Beweggründe und generellen Hintergründe bewusst und klar. Außerdem ist dieser Wechsel der "Erzählenden" so gut umgesetzt, dass man nie den roten Faden verliert. Man hat jeder Zeit die Geschichte vor sich.

Durch gut gesetzte Cliffhanger wird der Spannungsbogen von Anfang bis Ende hoch gehalten. Obwohl einiges für mich voraussehbar war, hat dies jedoch nicht den Lesegenuss oder auch die Spannung geschmälert, weil die Tiefgründigkeit im Vordergrund gestanden hat.



Die Autorin hat hier auch nicht versäumt, die Szenerien in der jeweiligen Zeit authentisch und zeitgemäß zu berichten. Dies zeigt sich auch in den örtlichen Begebenheiten.

In Bezug auf das Lokalkolorit kann ich nur sagen, dass man sich als Leser mitten im Geschehen wähnt.



Die Charaktere werden jeder für sich mit seinen Ecken und Kanten sehr realistisch und nachvollziehbar beschrieben. Man kann hier als Leser eine gewisse Beziehung zu den Mitwirkenden aufbauen. Das Verständnis für die jeweilige Person kann aufgebaut werden und die Verhaltensweisen wirken nachvollziehbar.



Mein Fazit: Enorme Tiefgründigkeit und Weisheit gepaart mit Spannung ergeben hervorragenden Lesegenuss, der zum Nachdenken anregt.