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This Woven Kingdom

Der Auftakt der grandiosen Fantasyreihe von der »Shatter Me«-TikTok-Bestsellerautorin | Tahereh Mafi

E-Book (EPUB)
2024 cbj; HarperCollins, US
544 Seiten; Mit Farbschnitt; ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-641-30240-5

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€ 15,99

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Kurztext / Annotation
Eine verschollene Königin. Ein mächtiger Kronprinz. Eine verbotene Liebe.
In einem Reich, in dem jahrtausendelange, bittere Kämpfe zwischen den Menschen und Dschinn tiefe Gräben und Hass hinterlassen haben, verbirgt Alizeh ihre Identität als Dschinn hinter einer Fassade als Dienstmädchen. Denn nicht nur sind die Dschinn seit der Friedensschließung mit den Menschen eine unterdrückte Minderheit, Alizeh ist zudem die verschollene Königin des gesamten Dschinn-Volks. Als Alizehs Weg sich mit dem des Kronprinzen Kamran kreuzt, ist daher klar: Die beiden werden nie zusammenkommen. Doch Kamran seinerseits ist fasziniert von dem Dienstmädchen mit den seltsamen Augen und drängt sich in Alizehs Leben. Keiner der beiden ahnt, welch dramatische Folgen ihre Begegnung haben wird und dass ein ganzes Reich auf dem Spiel steht ...

Band 1 der grandiosen, süchtig machenden Bestsellerreihe: voller Magie, großer Gefühle, dramatischer Verwicklungen und mit einer epischen Liebesgeschichte, von der Autorin des TikTok-Sensationserfolg »Shatter Me«.

Tahereh Mafi wurde als jüngstes von fünf Kindern in einer Kleinstadt in Connecticut geboren und lebt mittlerweile mit ihrem Mann Ransom Riggs und ihrer gemeinsamen Tochter in Kalifornien, wo sie und ihr Mann beide Bestseller schreiben. Nach ihrem Abschluss an einem kleinen College in Laguna Beach studierte Mafi, die acht verschiedene Sprachen spricht, ein Jahr in Spanien. Danach reiste sie quer durch die Welt und fing nebenbei an zu schreiben. Ihre »Shatter Me«-Reihe eroberte die Romantasy-Gemeinde und Bloggerwelt weltweit im Sturm.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

ALIZEH SASS WIE SO oft stickend im Licht der Sterne und des Feuers in der Küche, zusammengekauert, fast schon in der Kochstelle. Haut und Röcke waren hier und da von rußigen Streifen überzogen: Flecken auf einem Wangenknochen, ein dunklerer Klecks über einem Auge. Sie schien es nicht zu bemerken.

Alizeh war kalt. Nein, eiskalt.

Sie wünschte sich oft, sie wäre ein Körper mit Angeln, damit sie eine Tür in ihrer Brust aufstoßen und den Raum dahinter mit Kohle und Petroleum füllen könnte. Um dann ein Zündholz anzustreichen.

Leider.

Sie raffte ihre Röcke und rückte näher ans Feuer, vorsichtig, um den Stoff nicht zu beschädigen, den zu verarbeiten sie noch immer der unehelichen Tochter des Botschafters von Lojjan schuldete. Das raffinierte, glitzernde Kleidungsstück war ihr einziger Auftrag diesen Monat, doch Alizeh nährte insgeheim die Hoffnung, dass das Kleid aus eigener Kraft Kundinnen herbeizaubern würde. Schließlich waren derlei Schneideraufträge das unmittelbare Ergebnis von Neid, der nur in einem Ballsaal und an einer großen Tafel geboren wurde. Solange im Königreich Frieden herrschte, würde die königliche Elite - ehelich oder nicht - weiter Gesellschaften geben und Schulden machen, was bedeutete, dass Alizeh doch noch Wege finden konnte, ihnen das Geld aus den bestickten Taschen zu ziehen.

Da erschauerte sie so heftig, dass sie fast einen Stich falsch gesetzt hätte, fast ins Feuer gefallen wäre. Als kleines Mädchen war Alizeh einmal so fürchterlich kalt gewesen, dass sie absichtlich auf die glühend heiße Herdstelle geklettert war. Natürlich war ihr dabei nicht in den Sinn gekommen, dass das offene Feuer sie erfassen könnte; sie war fast noch ein Baby gewesen, das nur seinem eigenen Antrieb auf der Suche nach Wärme gefolgt war. Damals konnte Alizeh noch nicht ahnen, wie ungewöhnlich ihr Leiden war, denn dieses Frostgefühl, das in ihrem Körper wucherte, war so selten, dass sie selbst in ihrem eigenen Volk, das doch ohnehin schon als eigenartig galt, damit recht allein dastand.

Es war ein Wunder gewesen, dass das Feuer nur ihre Kleider verzehrt und das enge Haus in Rauch gehüllt hatte, Rauch, der in ihren Augen gebrannt hatte. Ein Schrei hatte jedoch dem auf den Herd gekuschelten Kleinkind angezeigt, dass sein Vorhaben zum Scheitern verurteilt war. Entmutigt, weil sein Körper einfach nicht warm werden wollte, hatte es sich frostige Tränen aus den Augen gewischt, als man es vor den Flammen in Sicherheit brachte, und seine Mutter hatte anschließend die schrecklichen Verbrennungen versorgt, die es davongetragen hatte und deren Narben Alizeh noch jahrelang studieren würde.

»Ihre Augen«, hatte die zitternde, weinende Frau ihrem Mann zugerufen, der bei dem Lärm eilends angelaufen gekommen war. »Sieh nur, was mit ihren Augen passiert ist ... Sie werden sie dafür töten ...«

Alizeh rieb sich jetzt die Augen und hustete.

Natürlich war sie zu klein gewesen, um sich an den genauen Wortlaut dessen zu erinnern, was ihre Eltern untereinander gesprochen hatten; zweifellos nährte sich Alizehs Erinnerung nur aus einer oft wiederholten Erzählung, die sich ihr so unauslöschlich eingeprägt hatte, dass sie sogar meinte, noch immer die Stimme ihrer Mutter hören zu können.

Sie schluckte.

Ruß war in ihre Kehle gelangt. Ihre Finger waren taub geworden. Erschöpft und mit einem tiefen Seufzer entließ sie ihre Sorgen in die Feuerstelle, wobei eine weitere Rußwolke aufgewirbelt wurde.

Da musste Alizeh zum zweiten Mal husten, und diesmal so heftig, dass sie sich mit der Sticknadel in den kleinen Finger stach. Sie veratmete die anbrandende Schmerzwelle mit übernatürlicher Ruhe und entfernte zunächst vorsichtig die Nadel, bevor sie die Verletzung begutachtete.

Der Stich war tief.

Langsam, nacheinander, schlossen sich ihre Finger um das Kleid, das sie noch in der Hand h