Suche

TraubenfestOverlay E-Book Reader

Traubenfest

Ein Périgord-Krimi | Julie Dubois

E-Book (EPUB)
2024 Bastei Entertainment
Auflage: 1. Auflage
368 Seiten
ISBN: 978-3-7517-5598-6

Rezension verfassen

€ 4,99

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
  • Als Taschenbuch erhältlich
Kurztext / Annotation

Festtagsstimmung im Périgord und ein perfider Mordfall

Es ist Sommer in Saint-André, und das mehrtägige Traditionsfest Félibrée steht bevor. Dieses Mal will auch Kommissarin Marie Mercier daran teilnehmen. Doch während ihre Großtante Léonie sich als begnadete Köchin auf kulinarische Highlights freut, gibt es für Marie plötzlich einen ernsten Anlass für den Besuch: Die 16-jährige Tochter der dort ausstellenden Winzerin Jeanne Laroussine ist verschwunden. Kurz darauf spitzen sich die Ereignisse weiter zu: Ein angesehener Bürger der Stadt, der im Rahmen der Félibrée ein wichtiges Amt innehatte, wurde ermordet aufgefunden. Während das Fest in vollem Gang ist, kommen Marie und ihr Kollege Richard Martin einem makabren Verwirrspiel auf die Spur ...

Inmitten der herrlichen Landschaft des Périgord, dem Feinschmeckerparadies Frankreichs, löst die charmant eigenwillige Kommissarin Marie Mercier ihren vierten Fall.



Julie Dubois ist eine deutsche Autorin mit französischen Wurzeln, die viele Jahre in Berlin zuhause war. Heute lebt sie zwischen Deutschland und dem Périgord, das sie zu dem stimmungsvollen Romansetting Saint-André inspiriert hat. TRAUBENFEST ist der vierte Band der Krimiserie um die deutsch-französische Kommissarin Marie Mercier.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1

Saint-André-du-Périgord, Freitag, 30. Juni

Marie Mercier war auf dem abendlichen Heimweg vom Polizeipräsidium in Périgueux nach Saint-André-du-Périgord. Entgegen ihrer Gewohnheit fuhr die Kriminalkommissarin langsam und ließ ihre Gedanken schweifen. Sie war die ganze Woche ständig in Hetze gewesen und von einem Ort zum anderen geeilt, da es im Norden von Périgueux seit fast einem Monat eine Serie von Einbrüchen gab, die von einer gut organisierten Bande durchgeführt wurden. Nachdem ihre Kollegen und sie die Anführer und Hehler der Gang schließlich hatten fassen können und der damit einhergehende Schreibkram erledigt war, genoss sie nun ihre Fahrt ins Wochenende.

Gerade hatte sie auf kurvenreichen Straßen einen wildromantischen Wald durchquert, den die Sonne mit leuchtenden Tupfern durchdrang. Zahlreiche Esskastanien standen hier in Blüte, und durch die weit geöffneten Fenster des Wagens roch sie den herrlich süßen Duft der grün-weißen Kätzchen. Was für ein Privileg, hier leben zu dürfen, dachte sie.

Seit drei Jahren wohnte sie nun im Périgord. Und inzwischen war ihre Zeit in Paris, wo sie aufgewachsen war und später für die Brigade Criminelle gearbeitet hatte, in weite Ferne gerückt. Damals, als ihr kein anderer Wohnort als die Hauptstadt denkbar erschien, hatte sie manchmal im Winter auf den Pariser Grands Boulevards geröstete Kastanien gekauft und sich dabei keine weiteren Gedanken über diese Bäume gemacht. Doch seit sie hier lebte, hatte sich ihre Wahrnehmung der Natur grundlegend verändert. Allein durch die morgendlichen Spaziergänge mit ihrem Mischlingshund César hatte sie nach und nach die jeweils einzigartige Schönheit der Jahreszeiten entdeckt. Vor ein paar Jahren noch hätte sie sich gar nicht vorstellen können, dem so viel Wert beizumessen - ja, das vielleicht sogar belächelt. Heute wusste sie, wie gut ihr das Landleben und der gemächlichere Lebensrhythmus taten.

Im Licht der Abendsonne fuhr Marie jetzt durch ein von sanften Hügeln gesäumtes Tal und erreichte das Ortsschild von Saint-André-du-Périgord, unter dem ein brandneues Schild prangte. Un des plus beaux villages de France. Der Bürgermeister hatte mit dem ihm eigenen Durchsetzungsvermögen unermüdlich für diese besondere Auszeichnung gekämpft, die inzwischen mehr als hundertsiebzig Dörfern in ganz Frankreich verliehen worden war. Die Aufnahme von Saint-André in diesen erlesenen Kreis besonders idyllischer Ortschaften war absolut gerechtfertigt, denn das ins Vézère-Tal gebettete, mittelalterliche Dreihundertseelendorf mit seinen engen Gassen, der Schlossruine und der romanischen Kirche war wirklich eine Augenweide. Marie gefiel auch, dass es dabei nicht über die Maßen restauriert und herausgeputzt wirkte.

Sie lebte dort, seitdem sie das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Madeleine auf dem alten Familienhof der Merciers geerbt und mit viel Herzblut renoviert hatte. Dieser wunderschöne Ort ist jetzt meine Heimat, dachte sie voller Freude, als sie die um diese Jahreszeit belebte Hauptstraße entlangfuhr.

Plötzlich fiel ihr etwas ins Auge, das sie überraschte. Die Épicerie, der kleine Lebensmittelladen, der eigentlich sieben Tage die Woche geöffnet hatte, war wegen Hochzeit geschlossen, wie sie einem Schild an der Eingangstür entnahm. Obwohl sich hier an den malerischen Gebäuden nichts geändert hatte und viele fröhlich aussehende Menschen spazieren gingen, war das Straßenbild für Marie nun nicht mehr ganz vollkommen. Wie auch das etwas weiter entfernt gelegene Café de la Place war der Tante-Emma-Laden ein Herzstück des Dorflebens - ob Ferienzeit oder nicht. Marie würde ihr Brot morgen ausnahmsweise im Nachbardorf kaufen müssen.

Von der Hauptstraße bog sie in eine enge Gasse und parkte einen Moment später neben einer alten Sandsteinmauer, an der entlang dunkelrote Stockrosen wuchsen. Nachdem sie ausgestiegen war und da