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Die Runenmeisterin

Das Eiserne Buch | Torsten Fink

E-Book (EPUB)
2020 Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
464 Seiten; ab 13 Jahre
ISBN: 978-3-522-62176-2

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Kurztext / Annotation
Packende Fortsetzung: Fantasy vom Bestsellerautor, für Leserinnen und Leser ab 13. Zwar konnte Ayrin die Bedrohung durch den Hexenfürsten abwenden, doch dadurch wurde dieser erst auf sie und ihr großes magisches Talent aufmerksam. Nun will er das Mädchen dazu verführen, schwarze Runen zu zeichnen, um es so auf die dunkle Seite der Magie zu ziehen. Deshalb bringt er allerlei Unglück über Ayrins Freunde. Sogar den erfahrenen Runenmeister infiziert er mit einer Krankheit, die ihn erblinden lassen wird. Ayrin setzt alles daran, Meister Maberic zu retten. Aber dazu muss sie das Eiserne Buch, ein legendäres, machtvolles Runenbuch, das seit Langem als verschollen gilt, finden. Ayrin weiß nicht, dass gerade dieses Buch sie auf den dunklen Pfad führen soll. Nur der Hexenfürst kennt die schwarzen Runen, die es enthält. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Torsten Fink, Jahrgang 1965, aufgewachsen an der Nordsee und im Nahetal, arbeitete lange als Texter, Journalist und literarischer Kabarettist. Er schreibt und lebt heute in Mainz, am liebsten mit Blick auf den Dom.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Der Fürst aller Hexen lag im Sterben. Schon wieder. Ansleyd von Sulbur, seit wenigen Wochen Oberste ihrer Schwesternschaft, stand mit verschränkten Armen an seiner Bettstatt und betrachtete ihn besorgt. Sie war nicht leicht zu erschüttern, aber die Lage schien ihr mehr als ernst.

»Was starrt Ihr so«, fuhr der Namenlose sie unwirsch an, bevor ein Hustenanfall den schwachen Körper durchschüttelte.

Sie zuckte mit den Schultern. »Ich frage mich, ob Ihr noch stark genug seid, das Ritual durchzuführen, Herr.«

»Im Schlaf und mit verbundenen Augen«, keuchte der Hexenfürst und nahm einen langen Schluck aus der Karaffe, die an seinem Lager stand. Er hielt sich nicht damit auf, das Wasser in den bereitstehenden Becher zu füllen. Das Fieber setzte ihm unübersehbar zu. Ansleyd von Sulbur war keine Heilerin, ganz im Gegenteil, dennoch erkannte sie, dass es nur noch eine Frage von bestenfalls ein oder zwei Tagen war, bis das Leben diesen Körper verlassen würde.

»Habt Ihr endlich einen geeigneten Kandidaten bestimmt, Hexe?«

»Nach reiflicher Überlegung habe ich eine Vorauswahl getroffen, ja. Und alle vier haben aus freien Stücken eingewilligt.«

Der Hexenfürst starrte sie an. »Freiwillige? Habt Ihr ihnen nicht gesagt, um welches Ritual es geht?«

»Es kann sein, dass ich ein oder zwei Kleinigkeiten ausgelassen habe.«

Wieder schüttelte ein Hustenanfall den ausgezehrten Körper. Ansleyd konnte die Rippen zählen. Nachdenklich betrachtete sie ihn. Im Grunde genommen war es ein Wunder, dass der Namenlose überhaupt noch - oder wieder - lebte. Seit dreihundert Jahren war der Fürst in diesem Saal seiner eigenen Festung eingesperrt. Er hatte nur so lange überlebt, weil ihn ein Alb einst in ein dunkles Ritual eingeweiht hatte, mit dessen Hilfe er Seele und Geist in einen anderen Körper übertragen konnte: das Hugr.

Dann, vor einem halben Jahr, hatte es so ausgesehen, als ob der Fürst seinem Kerker entkommen könnte. Die besten seiner Hexen und Zauberer hatten ihn in einer fernen Höhle vor einem Drachenportal beschworen. Dazu hatten sie einen dort schlafenden Drachen geschlachtet, und mit der Kraft seines magiedurchdrungenen Blutes wäre es beinahe gelungen, dem Namenlosen dort einen neuen Leib und seine Freiheit zu verschaffen. Leider hatte es zwei dieser Bestien in der Höhle gegeben, und die andere war erwacht und hatte den Fürsten und fast alle seine Untergebenen zu Asche verbrannt. Zum Glück war das Ritual noch nicht abgeschlossen gewesen. So kehrte der an die Festung gebundene Geist des Hexenfürsten zurück in seinen alten Körper. Doch der war durch die von Drachenfeuer unterbrochene Beschwörung geschwächt worden.

Schwester Ansleyd seufzte. Sie hatten den erstbesten jungen Zauberer, einen Waldländer namens Gurs, gezwungen, das Hugr-Ritual zu durchlaufen. Aber etwas war schiefgegangen. Der junge Mann war fast vom ersten Tag an krank und leidend gewesen - und jetzt lag er im Sterben.

»Bitte?« Der Namenlose hatte sie etwas gefragt, aber sie hatte nicht zugehört.

»Wo seid Ihr mit Euren Gedanken, Ansleyd? Ich fragte, welcher Zauberer in dieser Festung noch nicht von diesem Ritual gehört hat.«

»Nun, jetzt kommen wir zu dem Punkt, der Euch vielleicht nicht gefallen wird, Herr.« Sie holte tief Luft. »Wie Ihr wisst, haben wir viele gute Leute bei dem Verhängnis in der Höhle verloren. Und manche von denen, die entkamen, kehrten nicht hierher zurück, vermutlich, weil sie Euch für tot und Eure Sache für verloren hielten. Als dazu noch offensichtlich wurde, dass Euer gerade erst angenommener Körper bald sterben, also ein neuer gesucht wird, verschwanden weitere.«

»Feiglinge!«, zischte der Fürst.

»Ohne Frage, Herr«, stimmte ihm Ansleyd zu. »Jedenfalls halten sich derzeit gerade noch fünf Zauberer in Eurer Festung auf, und keiner von denen ist unter siebzig. Deshalb«, sie holte noch einmal tief Luft, »habe ich mich entschlossen, etwas Neues z