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Burgund

Das verschwundene Reich | Bart van Loo

E-Book (EPUB)
2020 Verlag C.H.Beck
Auflage: 1. Auflage
692 Seiten
ISBN: 978-3-406-74928-5

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Kurztext / Annotation
EIN FEST FÜR ALLE SINNE - DIE GLANZVOLLE GESCHICHTE BURGUNDS ERZÄHLT VON BART VAN LOO
Burgund ist ein Wunder. Das mächtige Reich, das sich im 14. und 15. Jahrhundert zwischen Deutschland und Frankreich schob, vereinte spätmittelalterliche Hochkultur mit einer Blüte von Renaissance und Humanismus. Bart Van Loo erzählt die Geschichte des Reiches von der Antike bis zu seinem plötzlichen Untergang um 1500 so spannend, dass sich dem Leser die Welt der Ritterturniere und Stundenbücher, der Herzöge und Handelsstädte, die Welt Jan van Eycks und François Villons unvergesslich einprägt.
Bart Van Loo präsentiert die Geschichte Burgunds wie ein sich immer weiter zuspitzendes Drama in 1111 Jahren und einem Tag: Das «vergessene Millennium» reichte vom antiken Königreich Burgund bis zum mittelalterlichen Herzogtum, das durch seine Burgen und Klöster - nicht zuletzt Cluny und Cîteaux - weit über seine Grenzen hinaus ausstrahlte. Im 'burgundischen Jahrhundert' entstand ein glanzvolles Reich von Dijon im Süden bis nach Brügge, Antwerpen und Amsterdam im Norden, das in einem 'verhängnisvollen Jahrzehnt' beinahe zum Königreich wurde und bald darauf unterging. Mit dem letzten burgundischen Herzog Karl begann bereits eine neue Zeit: Als Kaiser Karl V. machte er die Habsburger zur Großmacht und beherrschte ein Weltreich. Bart Van Loos magistrale neue Geschichte Burgunds ist ein großer Wurf, der unwillkürlich an Barbara Tuchmans 'Der ferne Spiegel' denken lässt.
  • Kunst: Brügge und Gent, Jan van Eyck und Rogier van der Weyden, Stundenbücher und Dichtkunst - in Burgund erlebte die Kunst eine Hochblüte
  • Gutes Leben: Weinbau, höfische Feste, raffinierte Speisen - Burgund ist ein Synonym für gutes Leben
  • Europa: Viele Sprachen, einheitliche Währung, einheitliche Gerichte, ein Parlament - Burgund war in Europa seiner Zeit voraus


Bart Van Loo, Historiker und Schriftsteller, ist in den Niederlanden mit profunden Büchern zur französischen Geschichte und als begnadeter Vermittler historischer Themen auf Bühnen und im Fernsehen bekannt geworden. Er lebt mit seiner Familie in Westflandern.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Als der Rhein gegen Ende des Jahres 406 zufror, zögerten die sogenannten Barbaren nicht. Sie überquerten den Fluss und überrannten Gallien, unter ihnen Vandalen, Sueben, Alanen, aber auch die Burgunder.

Die Taufe Chlodwigs (um 500). Das Musée de Picardie in Amiens besitzt ein Buch aus dem zehnten Jahrhundert, in dem das Leben des heiligen Remigius beschrieben wird. Unten auf dem wundervollen elfenbeinernen Einbanddeckel ist zu sehen, wie Remigius Chlodwig mit Salböl ein Kreuz auf die Stirn zeichnet. Ganz links schaut Chlodwigs burgundische, katholische Gemahlin aufmerksam zu.

Der burgundische König Sigismund war der erste germanische Herrscher, der vom Arianismus zum Katholizismus übertrat. Möglicherweise beschleunigte seine Entscheidung Chlodwigs Bekehrung. Jahre später fiel Sigismund der Fehde zum Opfer, einer germanischen Form der privaten Wiedergutmachung, oft in Form der Blutrache. Sein Feind Chlodomer ließ ihn enthaupten und in einen Brunnen werfen.

Am 11. Juli 1302 triumphierte das flämische Fußvolk, das «volc te voet», über die französische Kavallerie. Den erbeuteten goldenen Sporen verdankt die berühmte Schlacht ihren Namen. Auf dieser Miniatur ist zu sehen, wie der französische Befehlshaber Robert von Artois von seinem Pferd gezerrt wird. Das Fußvolk schwingt die gefürchteten «goedendags», Stangenwaffen mit eiserner Spitze. Das Silber der Helme hat sich im Lauf der Jahrhunderte verfärbt.

Am 24. Juli 1345 stürmte eine aufgebrachte Menge das Haus Jacob van Arteveldes, des Anführers der Genter Aufständischen. «Sie brachen ins Haus ein, und Jacob wollte durch den Stall entkommen», schrieb ein anonymer Chronist, «aber ein Schuhmacher lief ihm nach und spaltete ihm den Schädel mit einem Beil». Auch dieses Detail fehlt auf der Miniatur nicht (rechts).

Anonymes Porträt des französischen Königs Johann des Guten (Vater Philipps des Kühnen) aus den späten 1350er Jahren. Es gilt als eines der ältesten autonomen Tafelbilder seit der Antike, auf denen eine bestimmte Person porträtiert ist.

In der Schlacht bei Poitiers (1356) erlitt Frankreich eine schwere Niederlage gegen England. Diese Miniatur zeigt, wie der französische König Johann der Gute gefangen genommen wird. Der ebenfalls in französische Lilien gehüllte Ritter an seiner Seite ist sein jüngster Sohn Philipp der Kühne, der seinen Beinamen dem Mut verdankt, den er an jenem Tag bewies. Die Bedeutung dieser Schlacht für die Zukunft Burgunds (und damit der Niederlande im ursprünglichen Sinn) kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Der englische König Eduard III., der den Hundertjährigen Krieg begann, ernennt seinen Sohn Edward of Woodstock  den «Schwarzen Prinzen», Sieger von Poitiers  1362 zum Herzog von Aquitanien. Wer genau hinsieht, erkennt auf ihren Rüstungen sowohl die Lilie, das Symbol der französischen Monarchie, als auch den Leoparden als Zeichen der englischen: Eduard betrachtete sich als König von England und Frankreich.

Um den Schwarzen Tod zu vertreiben, zogen von 1348 an halbnackte Büßer durch die Straßen. Sie glaubten, Gottes Zorn durch Selbstkasteiung besänftigen zu können. Diese Miniatur erzählt, wie eine Gruppe von Flagellanten aus Brügge die Stadt Tournai