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Während die Welt schliefOverlay E-Book Reader

Während die Welt schlief

Roman | Susan Abulhawa

E-Book (EPUB)
2011 Diana; Bloomsbury
448 Seiten
ISBN: 978-3-641-05422-9

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Kurztext / Annotation
Jenin im Blumenmonat April: Frühmorgens, bevor die Welt um sie herum erwacht, liest Amals Vater ihr aus den Werken großer Dichter vor. Es sind Momente des Friedens und des Glücks, die Amal ihr Leben lang im Herzen trägt - ein Leben, das im Flüchtlingslager beginnt, nach Amerika führt und dennoch stets geprägt ist vom scheinbar ausweglosen Konflikt zwischen Israel und Palästina.

Über vier Generationen erzählt Susan Abulhawa eine tief berührende Geschichte über den Verlust der Heimat, eine zerrissene Familie und die immerwährende Hoffnung auf Versöhnung.

Susan Abulhawa, 1970 geboren als Kind palästinensischer Flüchtlinge, wuchs in Kuwait, Jordanien und Jerusalem auf. Als Teenager ging sie in die USA, studierte Biomedizin und lebt heute in Pennsylvania. Die Autorin engagiert sich für die Menschenrechte und die Verbesserung der Lebensumstände von palästinensischen Kindern in besetzten Gebieten. 2001 gründete sie die nicht staatliche Kinderorganisation Playgrounds for Palestine. Ihre Romane sind internationale Bestseller. »Während die Welt schlief« wurde in 30 Sprachen übersetzt, »Ihr letzter Tanz« ist für den »Aspen Words Literary Prize nominiert«.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

TEIL 7 Baladi Mein Land (S. 290-291)

Dr. Ari Perlstein 2002

Die Vergangenheit erschien mir jetzt wie ein Traum. Ich weiß weder, wann ihre Geister aufhörten mich zu verfolgen, noch, wann mein kleines Mädchen zur Frau wurde. Und auch nicht, wann ich Dalias Vermächtnis übernahm und eine unnahbare Mutter wurde. Vor einigen Monaten hatte ich bemerkt, dass ich unwiderruflich gealtert war. Meine nackte Silhouette starrte vom Spiegel auf mich herab, das plumpe Schreckgespenst eines Körpers, an dem der erbarmungslose Zahn der Zeit seine Spuren hinterlassen hatte.

Die Jahre hatten meine Taille fett und meine Haut runzlig werden lassen. Meine Brüste hingen herunter wie verwelkte Blumen, und meine Haare hatten die Farbe des Winters angenommen. Nur die Narbe auf meinem Unterleib war nicht gealtert. Die verschrammte Haut war so jung und straff wie eh und je, einbalsamiert von der Grausamkeit, der eisernen Hüterin von Erinnerung und Zeit. Mit der Hand fuhr ich über diese Stelle erhaltener Jugend, wie ich es schon unzählige Male zuvor in meinem Leben getan hatte.

Aber jetzt empfand ich eine lustlose, schwache Nostalgie, und Saras Worte schwebten durch meine Gedanken wie Libellen über dem Wasser: "Mom, ich fahre nach Palästina. Ich möchte, dass du mitkommst." Und ich hörte auch andere Stimmen. Atme, mein Kind. Ich schob sie weg, aber sie kamen immer wieder. "Es ist nicht nur wegen dieser korrupten Politik und der Ungerechtigkeit, Mom", sagte Sara mit rot geweinten Augen voller Tränen. "Ich möchte wissen, wer ich bin."