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72 Minuten bis zur VernichtungOverlay E-Book Reader

72 Minuten bis zur Vernichtung

Atomkrieg – ein Szenario - Deutsche Ausgabe des New York Times Bestsellers Nuclear War | Annie Jacobsen

E-Book (EPUB)
2024 Heyne Verlag; Dutton
400 Seiten
ISBN: 978-3-641-31906-9

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Kurztext / Annotation
'Der nukleare Krieg beginnt mit einem Punkt auf einem Radarbildschirm.'

Investigativ-Journalistin Annie Jacobsen entwirft ein Szenario von dreimal 24 Minuten: So lange dauert es vom ersten Entdecken eines atomaren Marschflugkörpers mit Ziel USA bis zum dann unausweichlichen und vernichtenden Gegenschlag und zum Ende der Welt wie wir sie kennen. Was passiert als Nächstes? Wieviel Zeit bleibt dem US-amerikanischen Präsidenten für die Entscheidung, wie der Gegenschlag aussieht? Gibt es einen funktionierenden Abwehrschirm? Sind die Kommunikationswege zwischen den Atommächten im Ernstfall sicher? Ist weltweite Eskalation unvermeidbar?

Das Szenario ist fiktiv. Die zugrundeliegenden Parameter, die Befehlsketten, in Kraft gesetzten Regeln und die technischen Möglichkeiten mit ihren grausamen Konsequenzen beruhen auf den Fakten, die die Autorin im Austausch mit Experten und von Insider-Quellen gesammelt hat. Das Ergebnis ist ein atemloses Leseerlebnis voller hochinteressanter Erkenntnisse, erschreckend, faszinierend und informativ.

Annie Jacobsen ist eine US-amerikanische Investigativ-Journalistin, spezialisiert auf Krieg, Waffen und Sicherheit. Sie ist Finalistin des Pulitzer-Preises 2016 und Autorin zahlreicher Bücher, die in neun Sprachen übersetzt wurden, darunter der New York Times-Bestseller Area 51. Jacobsen schreibt und produziert auch Fernsehserien, u.a. Tom Clancy's Jack Ryan. Die Absolventin der Princeton University lebt mit ihrer Familie in Los Angeles.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Prolog

Die Hölle auf Erden

Washington, D.C., möglicherweise irgendwann in naher Zukunft

Die Detonation einer Thermonuklearwaffe mit einer Megatonne Sprengkraft beginnt mit einem Lichtblitz und einer ungeheuren, für den menschlichen Geist unbegreiflichen Hitze:[5] 100 Millionen Grad Celsius - vier- bis fünfmal heißer als der Kern der Sonne.[6]

Im Bruchteil einer Millisekunde, nachdem diese Thermonuklearbombe das Pentagon außerhalb von Washington, D.C. getroffen hat, entsteht Licht. Weiches Röntgenlicht mit einer sehr kurzen Wellenlänge.[7] Das Licht heizt die umgebende Luft auf viele Millionen Grad auf, wodurch ein gigantischer Feuerball entsteht, der sich mit einer Geschwindigkeit von Millionen Stundenkilometern ausdehnt. Innerhalb weniger Sekunden wächst der Durchmesser dieses Feuerballs auf knapp zwei Kilometer an. Sein Licht und seine Hitze sind so enorm, dass Beton explodiert, metallene Objekte schmelzen oder verdampfen, Stein zerspringt und Menschen sich augenblicklich in brennenden Kohlenstoff verwandeln.[8]

Das fünfstöckige, fünfeckige Gebäude des Pentagons und alles, was sich innerhalb seiner 600000 Quadratmeter Bürofläche befindet, verwandelt sich durch den ersten Blitz aus Licht und Hitze explosionsartig in hocherhitzten Staub. Durch die nahezu zeitgleiche Ankunft der Schockwelle bersten alle Wände, alle 27000 Angestellten sind sofort tot.

Nicht das Geringste bleibt in dem Feuerball bestehen.

Nichts.

Der Explosionsort wird ausgelöscht.[9]

Die strahlende Hitze des Feuerballs breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit aus und entzündet alles Brennbare in seiner Reichweite über mehrere Kilometer in jede Richtung.[10] Vorhänge, Papier, Bücher, Holzzäune, menschliche Kleidung, trockene Blätter stehen unmittelbar in Flammen und nähren einen riesigen Feuersturm, der ein über 100 Quadratkilometer großes Gebiet verschlingen wird, das vor diesem Lichtblitz das Zentrum der amerikanischen Regierungsgewalt und die Heimat von ungefähr sechs Millionen Menschen war.[11]

Mehrere Hundert Meter nordwestlich des Pentagons werden auf den zweieinhalb Quadratkilometern des Nationalfriedhofs Arlington - einschließlich der 400000 Knochensätze und Grabsteine zur Ehrung der im Krieg gefallenen Soldaten sowie der Überreste der 3800 in Sektion 27 begrabenen freigelassenen Sklaven - die Besucher, die ihnen an diesem Nachmittag im beginnenden Frühling die Ehre erweisen, die Gärtner, die den Rasen mähen und die Bäume beschneiden, die Fremdenführer, die Besucher herumführen, die Soldaten der Old Guard mit ihren weißen Handschuhen, die am Grab des unbekannten Soldaten Wache halten, augenblicklich in brennende, verkohlte menschliche Statuen verwandelt. In das schwarze organische Pulver, das Ruß genannt wird. Den Verbrannten bleibt das beispiellose Grauen erspart, das nun ein bis zwei Millionen schwer verletzte Menschen durch diesen Atomangriff überkommt, der wie ein Blitz aus heiterem Himmel über sie hereinbrach.[12]

Auf der anderen Seite des Potomac River, zwei Kilometer in nordöstlicher Richtung, werden die Marmorwände und -säulen der Denkmäler für Lincoln und Jefferson überhitzt. Sie zersplittern in ihre Einzelteile.[13] Die Brücken und Autobahnen aus Stahl und Stein, die diese historischen Monumente mit ihrer Umgebung verbinden, wölben sich und brechen zusammen. Auch das weiter südlich, jenseits der Interstate 395 gelegene strahlende und weitläufige Fashion Centre at Pentagon City mit seiner gläsernen Fassade und seinen unzähligen Läden voll teurer Markenkleidung und Haushaltsgütern, mit seinen Restaurants und anderen Gastronomiebetrieben, den Büros und dem angrenzenden Hotel Ritz-Carlton, Pentagon City wird ausradiert. D