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Late Show

Renée Ballard - Ihr erster Fall | Michael Connelly

E-Book (EPUB)
2020 Kampa Verlag
Auflage: 1. Auflage
432 Seiten
ISBN: 978-3-311-70129-3

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Kurztext / Annotation
Niemand im Police Department von L.A. arbeitet gerne in der Nachtschicht. Auch Detective Ballard nicht - und sie tut es nicht freiwillig. Seit die junge Frau es gewagt hat, ihren Vorgesetzten wegen sexueller Nötigung anzuklagen, ist sie in die Late Show strafversetzt worden, wo morgens nach Schichtende jeder Fall abgegeben werden muss. Für eine ehrgeizige und begabte Ermittlerin wie Renée, deren Vater schon Cop war, ist das besonders hart. Auch wenn sie tagsüber beim Standup-Paddeln am Venice Beach den Kopf freizukriegen versucht - zwei Fälle kann sie einfach nicht vergessen: Eine junge Frau wurde halbtot auf dem Santa Monica Boulevard gefunden, und in derselben Nacht hat ein Mann fünf Menschen erschossen, im Dancers, einem Club, in dem auch viele Hollywood-Stars und -Sternchen verkehren. Renée beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Tagsüber. Wenn die gleißende Sonne über L.A. die Schattenseiten der Stadt so dunkel macht, als wäre es tiefste Nacht.

MICHAEL CONNELLY, 1956 in Philadelphia geboren, entdeckte während seiner Studienzeit Raymond Chandlers Romane und beschloss, Schriftsteller zu werden. Er arbeitete zunächst für verschiedene Tageszeitungen in Florida, bis er 1986 zusammen mit zwei Kollegen eine Reportage über ein großes Flugzeugunglück in Fort Lauderdale schrieb und für den Pulitzer-Preis nominiert wurde. Danach wechselte er zur 'Los Angeles Times' und arbeitete dort auf dem Gebiet der Kriminalreportage. Für seinen ersten Roman 'Schwarzes Echo', 1992 erschienen, wurde Connelly mit dem Edgar Award, dem renommiertesten amerikanischen Krimipreis, ausgezeichnet. Heute ist er einer der erfolgreichsten amerikanischen Krimiautoren, auch im deutschsprachigen Raum, wo mehr als 1,5 Millionen Exemplare seiner Bücher verkauft wurden. Seine Romane 'Das zweite Herz' und 'Der Mandant' wurden mit Clint Eastwood und Matthew McConaughey in den Hauptrollen verfilmt, seit 2014 produziert Amazon außerdem die Serie 'Bosch', die auf den Fällen seines legendären Ermittlers Hieronymus 'Harry' Bosch basiert. 2018 erhielt er den Diamond Dagger, den wichtigsten britischen Krimipreis. Michael Connelly lebt in Florida.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1

Ballard und Jenkins rückten kurz vor Mitternacht in der El Centro Avenue an. Es war der erste Einsatz der Schicht. Am Straßenrand stand bereits ein Streifenwagen, Ballard kannte die zwei Polizisten, die mit einer grauhaarigen Frau in einem Bademantel auf der Veranda des Bungalows standen. Es waren John Stanley, der »Street Boss«, und sein Partner Jacob Ross.

»Ich glaube, da bist du gefragt«, sagte Jenkins.

Im Lauf ihrer zweijährigen Partnerschaft hatte sich gezeigt, dass Ballard mit weiblichen Opfern besser umgehen konnte. Nicht dass Jenkins ein Unmensch war, aber Ballard konnte sich besser in weibliche Opfer hineinversetzen. Wenn sie es mit einem männlichen Opfer zu tun hatten, war es umgekehrt.

»Alles klar«, sagte Ballard.

Sie stiegen aus und gingen auf die beleuchtete Veranda zu. Ballard hielt ihr Funkgerät in der Hand. Als sie die drei Stufen hinaufstiegen, stellte Stanley die beiden Neuankömmlinge der Frau vor. Sie hieß Leslie Ann Lantana und war 77 Jahre alt. Ballard vermutete, dass es hier nicht viel für sie zu tun gäbe. Bei Einbrüchen lief es meistens darauf hinaus, dass sie den Fall aufnahmen, und wenn sie Glück hatten und auf Anzeichen stießen, dass der Einbrecher glatte Oberflächen berührt und Fingerabdrücke darauf hinterlassen hatte, wurde vielleicht noch ein Fingerabdruckwagen angefordert.

»Mrs. Lantana hat heute Abend eine Mail mit einer Betrugswarnung erhalten«, sagte Stanley. »Jemand hat versucht, für einen Kauf bei Amazon ihre Kreditkarte zu belasten.«

»Aber dieser Jemand waren allem Anschein nach nicht Sie«, sagte Ballard zu Mrs. Lantana.

»Nein, es wurde von einer Karte abgebucht, die ich nur für Notfälle habe und die ich im Internet nie verwende«, sagte Lantana. »Deshalb habe ich bei dem Kauf sofort eine Warnmeldung erhalten. Bei Amazon bezahle ich immer mit einer anderen Karte.«

»Okay«, sagte Ballard. »Haben Sie schon bei der Kreditkartengesellschaft angerufen?«

»Zuerst habe ich nachgesehen, ob ich die Karte vielleicht verloren habe, und da habe ich gemerkt, dass meine Geldbörse nicht in meiner Handtasche war. Sie muss mir gestohlen worden sein.«

»Haben Sie eine Idee, wo oder wann das war?«

»Gestern war ich im Ralphs einkaufen. Deshalb weiß ich, dass ich da meine Geldbörse noch hatte. Danach bin ich nach Hause gekommen und seitdem nicht mehr weggegangen.«

»Haben Sie im Supermarkt mit Karte bezahlt?«

»Nein, bar. Im Ralphs zahle ich immer bar. Aber um meine Punkte zu bekommen, habe ich meine Ralphs-Karte vorgelegt.«

»Halten Sie es für möglich, dass Sie Ihre Geldbörse im Ralphs vergessen haben? Als Sie an der Kasse die Karte rausgenommen haben vielleicht?«

»Nein, das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Ich passe sehr gut auf meine Sachen auf. Auf meine Geldbörse und auf meine Handtasche. Und ich bin nicht senil.«

»Das wollte ich damit nicht sagen, Ma'am. Ich stelle nur Fragen.«

Ballard versuchte es noch einmal anders, auch wenn sie nicht überzeugt war, dass Lantana ihre Geldbörse nicht im Supermarkt vergessen hatte, wo sie jeder hätte an sich nehmen können.

»Wohnt hier außer Ihnen noch jemand, Ma'am?«, fragte sie.

»Nein«, sagte Lantana. »Ich lebe allein hier. Bis auf Cosmo. Das ist mein Hund.«

»Hat jemand bei Ihnen geklingelt, oder war vielleicht sogar jemand hier, seit Sie gestern vom Einkaufen zurückgekommen sind?«

»Nein, niemand.«

»Auch keine Freunde oder Verwandte?«

»Nein, aber sie hätten meine Geldbörse auch nicht genommen.«

»Natürlich. Das wollte ich damit auch keineswegs andeuten. Ich versuche mir nur einen Eindruck zu verschaffen, wer bei Ihnen ein und aus gegangen ist. Sie sagen also, Sie waren die ganze Zeit zu Hause?«

»Ja, ich war die ganze Zeit zu Hause.«

»Und Cosmo? Gehen Sie mit Cosmo raus?«

»Natürlich, zweimal am Tag. Aber ich