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Kann ich nicht sagen, muss ich nackt sehenOverlay E-Book Reader

Kann ich nicht sagen, muss ich nackt sehen

Was Männer über Beziehung, Sex und Liebe denken | Max & Jakob

E-Book (EPUB)
2019 Penguin Verlag
352 Seiten
ISBN: 978-3-641-23543-7

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€ 7,99

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  • Als Taschenbuch erhältlich
Kurztext / Annotation
Überraschend, ehrlich und direkt!
Kann man mit einem Podcast in Deutschland erfolgreich wie ein Popstar werden? Max und Jakob können es. Und zwar einfach indem die beiden miteinander darüber reden, was sie bewegt, glücklich macht oder runterzieht. Und große Überraschung: Das hat vor allem mit Frauen, Sex und Beziehungen zu tun. Dabei sind sie so gnadenlos ehrlich und selbstironisch, dass man nicht aufhören kann, ihnen zuzuhören. Weil sie einen zum Lachen und zum Nachdenken bringen. Und weil es in einer Welt voll perfekter Instagram-Accounts und Selbstoptimierungs-Ratgebern einfach wunderbar beruhigend ist, dass wir letztlich doch alle dieselben Hoffnungen, Ängste und Probleme haben.

Max ist der fleischgewordene Spießertraum mit Freundin, Kindern und Reihenhaus. Ein Leben, das sich jeder vielleicht mal vorgestellt hat, bevor es ganz anders kommt.

Jakob war bisher bekennender Dandy. Jetzt wurde er von einer Frau und der Nachricht, bald Vater zu werden, überrannt.

Zusammen haben sie den erfolgreichen Podcast »Beste Freundinnen«. Eine Beziehung, die zusammenpasst wie Romantik und Frittenfett, aber durch Herz und Humor verbunden ist.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Hannah

Max: Der Anruf kam von meinem Bruder: ob ich Lust hätte, was trinken zu gehen. Und danach auf eine kleine Feier mit seinen Arbeitskollegen. Ich hatte keine Lust, denn in meiner langen Singlezeit hatte ich mich an den Komfort, Zeit allein in meinen eigenen vier Wänden zu verbringen und exzessiv am Rechner zu spielen, sehr gewöhnt. Ich war zu einem sozialen Faultier geworden, das lieber wie mein Abwasch in der Spüle vor sich hin stank.

Als ich mir diese Tatsache vor Augen führte, wurde mir schlagartig klar, dass ich etwas ändern musste, und wenn auch nur für diesen Abend. Ich schleppte also meinen seit vier Tagen ungeduschten Körper von meinem Schreibtischstuhl ins ungeputzte Bad.

Ich pellte mich aus meiner wochenlang getragenen grauen Gammelhose, die im Schritt durch Spermaflecken verkrustet war, zog mein fettfleckiges T-Shirt aus und begab mich in die Dusche des Grauens. Wahrscheinlich schaffen es nur Männer, diesen Ort der Sauberkeit so stark verdrecken zu lassen, dass man nach dem Duschen das Gefühl hat, man müsse gleich noch mal unter den reinigenden Wasserstrahl.

In der Dusche wollte ich mir noch einen runterholen, entschied mich aber dagegen. Ist der Lurch erst mal entleert, werden Körper und Geist so kraftlos, dass eine Absage an meinen Bruder vorprogrammiert gewesen wäre. Ich benutzte also wie immer Duschgel für Körper und Haare, zog mit meiner verrosteten Rasierklinge den Lachs ab und stieg triefend nass aus der Dusche.

Vor meinem Badezimmespiegelschrank betrachtete ich meinen erschlafften Mittzwanzigerkörper und redete mir ein, dass in ihm doch noch etwas Attraktives stecken musste. Kaum Bizeps, Hühnerbrust, ein bisschen Bauch, aber ein wunderschöner, gerader Penis. Zumindest hatte mir das mal eine Ex-Freundin gesagt: Ich hätte zwar nicht den größten, aber dafür einen »sehr schönen« Schwanz. Immer wieder kommt mir der absurde Gedanke, ob ich den wohl von meinem Vater geerbt habe. Kann man darauf stolz sein, dass einem der Vater einen schönen Penis vererbt hat? Freut man sich, wenn der Sohn einen schönen Schwanz hat, oder ist man andernfalls enttäuscht, wenn er keinen Prachtschwengel hat wie man selbst? Immer wieder habe ich mir diese Fragen vor dem Spiegel gestellt. Bei genauer Betrachtung meines besten Stücks sehe ich, dass die rostige Rasierklinge an zwei Stellen für blutige Stellen gesorgt hat. Schnell die Boxershorts drübergezogen, dann kann das Blut daran festtrocknen.

Ich war noch nie an Kosmetikprodukten für Männer interessiert. Ich hatte aber auch selbst zu Teeniezeiten Glück mit meiner Haut und habe generell an meinem Gesicht nichts auszusetzen. Meine Hygieneprodukte beschränken sich auf Dusch- und Haargel, Zahnpasta und einen Deoroller. Was braucht man denn auch sonst noch? Ich kenne Männer, die sich mit allem möglichen Zeug vollklatschen. Mir ist beim Begrüßen von Kumpels schon oft aufgefallen, wie gut andere Männer riechen. Vermutlich rieche ich nicht so, aber dieser Parfümgeruch ist für meine Nase auch nicht männlich - ein Mann muss meiner Ansicht nach immer ein kleines bisschen nach Schweiß riechen.

Mein Dresscode ist ähnlich unspektakulär wie mein Hygieneritual und beläuft sich auf Bluejeans, ein logofreies einfarbiges T-Shirt, meist in Schwarz oder Weiß, und Sneakers. Oder zur Not auch etwas feinere Schuhe. Meine Klamotten waren noch nie die ausgefallensten, haben aber ihren Dienst bisher immer erfüllt, und ich habe noch keine Frau sagen hören: »Ich schlafe wegen deines langweiligen Outfits nicht mir dir.« Außerdem versprach der Abend auch nicht, heute eine Frau mit nach Hause zu nehmen, warum also sich die Mühe machen.

Ich nahm meine Jacke, denn es war Winter. Das war in letzter Zeit auch der Grund, wieso ich viele Verabredungen noch an diesem Punkt abgesagt hatte. Heute nicht, beschloss ich, denn das Gefühl danach ist immer beschissen.

Ich lief also aus meiner kleinen Ein-Zimmer-Wohnung zum nächste