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Gottes SpurenOverlay E-Book Reader

Gottes Spuren

Die Wunder der katholischen Kirche | Andreas Englisch

E-Book (EPUB)
2018 C. Bertelsmann Verlag
384 Seiten; 16 S. Bildtteil
ISBN: 978-3-641-24136-0

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Kurztext / Annotation
Bestsellerautor Andreas Englisch auf der Suche nach Wundern, Marienerscheinungen, Seligen und Heiligen
Gibt es Wunder wirklich? Vatikanexperte Andreas Englisch hat sich auf die Suche gemacht nach den Spuren des Unerklärlichen in unserer Welt. Auf eigene Faust oder mit Päpsten wie Johannes Paul II. oder Benedikt XVI. ist er an zahlreiche Orte gereist, an denen sich Wunder manifestieren und von denen besondere Kraft auszugehen scheint: Pilgerstätten wie Lourdes, Fátima, Medjugorje, Guadalupe, La Salette oder Civitavecchia. Er hat beobachtet, wie vermeintliche Wunder vom Vatikan wissenschaftlich untersucht werden, und überrascht verfolgt, wie Exorzisten für ihren Einsatz gegen den Satan gelobt werden. Aber vor allem hat Andreas Englisch mit Menschen gesprochen, die Wunder erlebt haben wollen, die Madonnenstatuen Blut weinen sahen und die Auferstehung von Toten bezeugen können. Sein Buch zeigt, dass wir immer wieder von Wundern überrascht werden können, wenn wir für die Spuren Gottes in unserer Welt empfänglich bleiben.

Andreas Englisch lebt seit über 35 Jahren in Rom und gilt als einer der bestinformierten Journalisten im Vatikan. Seit der Amtszeit von Johannes Paul II. trifft er die amtierenden Päpste regelmäßig und begleitet sie auf ihren Reisen. Er ist ein gefragter Talkshowgast und Interviewpartner, seine Bücher sind Bestseller und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, darunter »Franziskus - Zeichen der Hoffnung« (2013), »Der Kämpfer im Vatikan. Papst Franziskus und sein mutiger Weg« (2015) sowie »Der Pakt gegen den Papst. Franziskus und seine Feinde im Vatikan« (2020). In »Mein Rom. Die Geheimnisse der Ewigen Stadt« (2018) sowie »Mein geheimes Rom. Die verborgenen Orte der Ewigen Stadt« (2021) entführt Andreas Englisch seine Leserinnen und Leser in den Zauber der Ewigen Stadt. Auch diese beiden Bücher standen monatelang auf der Bestsellerliste.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1
Die höchste Schule der Liebe

Wirklich wichtige Treffen oder Konferenzen im Vatikan haben immer etwas Rührendes. Wenn die Mächtigen der Welt in den Vatikanstaat kommen, um die globale Ordnung zu diskutieren, wenn etwa der Präsident der US-Regierung sich mit dem Papst über Krieg und Frieden im Nahen Osten berät oder die Meinung des Vatikans in der Frage der Entwicklung Chinas gefragt ist, geschieht immer das Gleiche: Die Mitglieder solcher Gesprächsrunden können es einfach nicht fassen, wie winzig der Vatikan ist.

Oft habe ich dabei zugesehen, wie die langen, gepanzerten Autokolonnen durch die Pforten des Vatikanstaates verschwanden und deren Fahrer sich wunderten, dass es hinter den hohen Mauern nicht einmal genug Parkplätze für die Staatschefs gab. Mitglieder von Delegationen, die es gewöhnt sind, wie selbstverständlich die modernste Technik heutiger Kongresszentren zu nutzen, erlebten verständnislos, wie im winzigen Kongressgebäude von Radio Vatikan noch vierzig Jahre alte Projektoren sowie krächzende Lautsprecher und Mikrofone aus den 1970er-Jahren eingesetzt wurden.

In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an ein Gespräch mit Jan Eliasson, dem damaligen Präsidenten der UN-Generalversammlung, am 17. Juni 2006. Nach seiner Unterredung mit Papst Benedikt XVI. zeigte er sich beeindruckt von genau diesem Gegensatz: dem Zwergstaat Vatikanstadt auf der einen Seite und der internationalen Dimension des päpstlichen Einflusses auf der anderen Seite.

Die katholische Kirche vertritt ihre Interessen nahezu überall auf der Welt. Noch die entlegensten Winkel der Erde - ob in den Wüsten Afrikas oder im Urwald von Sumatra - gehören zu irgendeiner Diözese. Die katholische Kirche hat den kompletten Globus in Kirchenbezirke aufgeteilt. Mit zwei Ausnahmen - dem Nord- und dem Südpol - gibt es überall auf der Welt, wo ein Mensch geboren wird, auch ein Bistum, das sich um ihn kümmern kann.

Diese internationale Dimension beeindruckt vor allem die Organisatoren von Großveranstaltungen. Denn mit dem Vatikan ist es wie mit der Geschichte vom Hasen und vom Igel: Er ist immer schon vor Ort, überall auf der Welt.

Was das für einen Unterschied macht, lässt sich an einfachen Beispielen verdeutlichen: Wenn etwa Tom Cruise einen neuen Action-Film wie »Mission: Impossible III« im italienischen Caserta dreht, dann muss der komplette Apparat aus Hollywood nach Italien verschifft werden. Die US-amerikanische Produktionsfirma bringt ihre eigenen Kameraleute mit, die eigenen Handwerker, Köche, Stuntmen und dergleichen. Es ist, als würde eine ganze Kleinstadt hinter Tom Cruise herziehen. Nötig ist der Aufwand, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass sich erfolgreiche Hollywoodfilme nur mit solchen Leuten bewerkstelligen lassen, die zur Produktionsmaschinerie von Hollywood gehören. Vor Ort wird dann meist nur der Lkw für die Stromproduktion gemietet.

Das Gleiche gilt für Rockkonzerte. Wenn die Rolling Stones auf Welttournee gehen, fliegen Hunderte von Bühnenarbeitern vor und hinter den Stones her, um das ganz besondere Gefühl eines Stones-Konzerts technisch zu ermöglichen.

Der Vatikan aber - und nur der Vatikan - kann bei seinen Großveranstaltungen wie den durchschnittlich 1,5 Millionen Besucher anziehenden Weltjugendtagen auf ein eingespieltes organisatorisches Netzwerk überall auf der Welt vertrauen. Päpste könnten sich einfach vor die riesige Weltkarte stellen, die im dritten Stock des apostolischen Palastes die Wand des Staatssekretariats schmückt, und mit dem Finger auf den Ort tippen, an dem das Event organisiert werden soll: Buenos Aires oder Denver, Paris, Sydney, Köln oder Toronto, kein Problem. Das dortige Bistum baut dann mit einem ganzen Heer von Freiwilligen die Kulisse für ein gigantisches Ereignis auf, zu dem aber nicht die Diözese selbst, sondern der Papst in Rom eingeladen hat.

Dieses weltumspannende