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Kein Plan

Schräger Roman ab 13 Jahren für Jungen und Mädchen | Tobias Steinfeld

E-Book (EPUB)
2019 Thienemann Verlag in der Thienemann-Esslinger Verl
288 Seiten; ab 13 Jahre
ISBN: 978-3-522-62172-4

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Kurztext / Annotation
Hinreißend komischer und warmherziger Coming-of-Age-Roman ab 13 Jahren. Abi, Lehre, Start-up - Zukunft geht klar! Für die meisten jedenfalls, die auch gleich ein paar nette Ideen für Alberts Zukunft anzubieten haben. Sein Vater rät zum Studium, seine Freundin will, dass er Maurer wird, das gibt Muskeln! Nur Albert selbst hat keinen Plan, was er nach der Schule machen soll. Seine Verzweiflung führt ihn in ein verrücktes Abenteuer, das mit einer Rudermaschine beginnt, ihn auf einen Schäferhof führt und mit Freunden fürs Leben endet. Und dazwischen? Schräge Außenseiter, ein Drohbrief, Wölfe, ein Kuss und jede Menge Schafe.

Tobias Steinfeld wurde 1983 in Osnabrück geboren. Er lernte einen handfesten Beruf, studierte und jobbte als Inklusionshelfer an einer Förderschule. Heute leitet er Schreibwerkstätten und schreibt Jugendromane. Sein Debüt 'Scheiße bauen: sehr gut' wurde unter anderem mit dem Mannheimer Feuergriffel-Stipendium ausgezeichnet. Er lebt in Düsseldorf.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

6.

»Peng!«, sagte Petter.

»Peng?«, fragte Albert.

»Peng!«, antwortete Petter. Er grinste ihn an.

»Soll ich eine Schwester rufen?«, fragte Albert aufgebracht.

Petter hörte auf zu grinsen.

Albert stand auf und wollte auf die Klingel drücken, die über Petter am Kopfende seines Krankenbettes hing.

»Puff!«, sagte Petter und schob seine Hände nach vorne. Albert sollte sitzen bleiben, bedeutete das anscheinend. »Puff!« Er zog beide Augenbrauen nach oben und grinste Albert wieder an.

Der kleine Schlaganfall hatte offenbar riesige Auswirkungen gehabt. Er sagte nur noch »Peng« und »Puff«. Hätte Albert das gewusst, hätte er der Nervensäge niemals so was Schlimmes erzählt. Oh Gott!

Während Petter »Puff« sagte, sah er zu allem Überfluss so aus wie ein Zuhälter. Seine braunen Haare hatte er sich (oder ein Pfleger ihm) zurückgekämmt. Nur ein Morgen ohne Rasieren und schon hatte er einen Schnurrbart, eigentlich einen Schatten, aber klar zu erkennen. Letzte Nacht noch zerstreuter Professor, tags darauf Puffbesitzer, dachte Albert.

Oder war das jetzt so eine Vater-Sohn-Nummer? Wir feiern gemeinsam deinen Schulabschluss. Im Puff. Benni hatte ihm erzählt, dass sein Vater mit ihm zum 18. in den Stripclub gehen würde. Albert konnte sich nichts Beschisseneres vorstellen, als mit Bennis Vater in den Stripclub zu gehen. Außer mit seinem Vater. Oder noch schlimmer, mit seiner Mutter. Wobei das vielleicht der perfekte Ort war, weil sie da wahrscheinlich ausnahmsweise die einzige Frau wäre, die ihre Brüste nicht auspacken würde. Wäre das geklärt.

Was nicht geklärt war: Warum Petter wirklich die ganze Zeit »Puff« sagte. Zum Glück fielen Albert jetzt die richtigen Worte ein, um das Rätsel zu lösen: »Warum sagst du die ganze Zeit 'Puff'?«

»Puff«, sagte Petter und lächelte. »'Puff' sage ich, weil 'Puff' ein Onomatopoetikon ist.« Auch wenn Albert das nicht kapierte, dieser Satz zeigte ihm: Petter war vollkommen bei Verstand. »Weißt du, ich war letzte Nacht panisch, weil ich nicht mehr wusste, was ein Onomatopoetikon ist«, sagte Petter und Albert glaubte, eine Träne in seinem Auge zu sehen. Trotzdem musste er kurz grinsen: Petter litt also tatsächlich unter Onomatopoetikon, was auch immer das sein sollte.

»Hab ich mitbekommen«, sagte Albert und nickte.

Petter bückte sich vor zu ihm und sprach etwas leiser: »Hab ich sonst noch was gesagt?«

Offensichtlich erinnerte er sich nicht mehr richtig.

»Glaub nicht.«

»Puh!« Er atmete durch. Albert war froh, dass es diesmal nur »Puh« war und nicht wieder »Puff«.

Sie saßen da und wussten nicht, was sie sagen sollten. Wie geht's dir?, hätte Albert fragen können. Aber Petter war sein Vater und er sein Sohn und wenn, dann hätte der ihn so was fragen müssen.

»Wie geht's dir?«, fragte Petter.

»Gut«, sagte Albert. »Und dir?«

»Auch gut.« Er lächelte mit geschlossenem Mund, als ob er sich freute, dass Albert gefragt hatte, und er guckte in diesem Moment so, als ob er über alles in der Welt Bescheid wüsste. Das nervte Albert, aber besser so, als so wie letzte Nacht.

Er wünschte sich, sie würden über irgendwas reden, das nicht mit diesem leichten Schlaganfall zu tun hatte.

»Was macht deine Zukunft?«, fragte Petter. »Wie sind die Planungen?«

»Ich hab schon ziemlich genaue Vorstellungen.«

Das stimmte natürlich nicht, und er fand es scheiße, dass er schon wieder lügen musste, aber was sollte er machen? Hätte er die Wahrheit gesagt, wäre mal wieder die totale Panik ausgebrochen.

Albert schaute sich um. Petter hatte ein Einzelzimmer. Über dem Stuhl in der Ecke hing der Bademantel aus der anderen Welt. Er war orange-weiß-grün-braun-gestreift. Albert überlegte, ihn danach zu fragen, entschied sich aber dagegen. Ging ihn ja nichts an, der Bademantel mit seinen Längsstreifen. Komisches Wort, dachte Albert. Längs.

»Und wel